Berufsakademie Rhein-Main verabschiedet größten Jahrgang

Der Höhepunkt jeder Abschlussveranstaltung der Berufsakademie: Die nun entlassenen Studentinnen und Studenten werfen ihre symbolischen Doktorhüte in die Luft. Bild: ziesecke

Ober-Roden – In der Kulturhalle, Rödermarks „Gudd Stubb“, feiert alljährlich die Berufsakademie Rhein-Main ihre Absolventen mit einem rauschenden Fest. In diesem Jahr waren jene bislang Studierenden „fertig“, die 2020 ihr duales Studium begannen.

Diesen Jahrgang traf es voll – die Pandemie beherrschte bereits das Land, und viele der Neuzugänge lernten ihre Kommilitonen erst nach Monaten bei den ersten Prüfungen kennen; bis dahin wurde online studiert. Dass diese Zwangslage aber auch kein Hindernis für Akademiedirektor Bernd Albrecht und sein engagiertes Team ebenso wie für die ausbildenden Unternehmen war, zeigt sich nun am gelungenen Abschluss: mit der größten Absolventenzahl in der Geschichte dieser BA. Die herzerfrischende Bilderschau zeigte allen rund 600 Besuchern bei diesem Abschlussfest deutlich: Es war anders, aber es war gut.

„Wir haben mit vier Eröffnungsveranstaltungen begonnen, des Abstands wegen, und wir haben uns in kleinen Gruppen immer wieder getroffen – und dieses immer wieder Zusammenkommen hat uns zusammengehalten“, freut sich Bernd Albrecht, der den Studierenden immer wieder kleine Highlights wie etwa Weihnachtsansprachen, ein Silvesterfeuerwerk oder Büttenreden online beschert und sie so bei Laune gehalten hat.

Die BA Rhein-Main hat mittlerweile knapp 1 800 Absolventen in vier Studiengängen in rund 140 Partnerunternehmen gebracht, und das bei einer Bindungsquote von rund 80 Prozent – so viele Studierende blieben nach dem Abschluss bei ihren Ausbildungsfirmen. Bürgermeister Jörg Rotter als Aufsichtsratsvorsitzender der BA sowie Landrat Oliver Quilling unterstrichen den großen Wert dieser n dualen Ausbildung und die Bedeutung der Absolventen für das regionale Umfeld und die Wirtschaftskraft. Quilling betonte vor allem den Fachkräftemangel in der Region: „Bis 2028 werden im Kreis Offenbach trotz stetigem Nachwuchs rund 7 300 Fachkräfte fehlen allein aufgrund des demografischen Wandels. Die vier großen Herausforderungen sind Demografie, Digitalisierung, Dekarbonisierung und Deglobalisierung“. Und er warb dafür: „Bleiben Sie Ihrem Kreis Offenbach treu!“

Wie schwierig und dadurch teilweise originell diese außergewöhnlichen Jahre für die Studierenden selbst waren, schilderten Absolventen aus allen Fachbereichen in ihren Abschlussreden. Und wie „hybrid“, sowohl ernsthaft wie auch humorvoll, die BA tatsächlich arbeitet, bewies der Sketch „Mathematische Nächte“, der das Publikum zu frenetischem Beifall bewegte: Während Dozent Matthias Maßmann an der Tafel eine komplizierte mathematische Formel den mittlerweile Flieger bastelnden Studierenden beizubringen versuchte, überlagerte Akademieleiter Bernd Albrecht die Spielszene mit dem live gesungenen Song „Nur wegen dir“ – ein vergnüglicher Höhepunkt in dem ansonsten sehr seriös und festlich gestalteten Saal.

Nach dem Sketch wurde es ernst: 130 Absolventinnen und Absolventen bekamen ihre Bachelorurkunden ausgehändigt, darunter auch zwölf Rödermärker mit einem echten „Heimspiel“.

Besonders geehrt wurden die Besten jeden Studiengangs, allen voran Kenta Kariya mit einer Abschlussarbeit mit 100 Punkte und der Note 1,0. Danach flogen die Hüte – eine schöne Tradition, dass die Diplome in akademischer Tracht mit symbolischem Doktorhut entgegengenommen werden.  
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