Zu Gast bei Freunden Rödermärker Delegation besuchte die Partnerstadt Bodajk

Gastfreundschaft wird in Ungarn groß geschrieben. Die Verbindungen von Bodajk und Rödermark sind tief, der Umgang miteinander vertraut und herzlich. Foto: p

Rödermark (red) – Die Freudentränen bei der Ankunft, das gemeinsame Lachen und die Gespräche in den Gastfamilien über alle Sprachgrenzen hinweg, die Fähigkeit, unbeschwert miteinander bis tief in die Nacht feiern zu können, die Tränen zum Abschied – es sind die persönlichen Freundschaften und Kontakte, die der Partnerschaft zwischen Rödermark und Bodajk ihr ganz besonderes Gepräge verleihen. Auf Einladung von Bürgermeister Lóránt Wurczinger, der mit vollem Herzen hinter dieser Städtepartnerschaft steht, besuchten Bürger aus Rödermark vom 17. bis 19. Juni wieder einmal die ungarische Partnerstadt.

55 Mitreisende umfasste die Gruppe, Bürger, ergänzt durch Stadtverordnetenvorsteher Sven Sulzmann, Vertreter fast aller Parteien und Fraktionen, Mitglieder des Magistrats und Pfarrer Klaus Gaebler von der Urberacher St.-Gallus-Gemeinde. Entsprechend groß war die Wiedersehensfreude, als der Bus aus Deutschland am Freitagmorgen in Bodajk ankam. Lange Ausruhen von der anstrengenden Nachtfahrt war aber nicht, schließlich hatten die ungarischen Gastgeber ein umfangreiches und interessantes Programm auf die Beine gestellt – dank der reibungslosen Zusammenarbeit der beiden Stadtverwaltungen und nicht zuletzt des persönlichen Einsatzes von Evi Sulzmann, der „Chefin“ der Freunde Bodajks auf der einen Seite, und der Bürgermeisterin a. D. Káti Rencz, die die Planungshoheit von Bürgermeister Wurczinger erhalten hatte.

Károlyi-Schloss lockt Touristen

Gleich nach dem Mittagessen in den Gastfamilien ging es ins benachbarte Örtchen Fehérvárczurgó, wo zunächst das zur Pfarrei des Bodajker Seelsorgers Tamás Mórocz gehörende, frisch renovierte Kirchlein besichtigt wurde. Die bekannteste Sehenswürdigkeit des 2000-Einwohner-Dorfes ist das spätklassizistische, wunderschön renovierte Károlyi-Schloss aus dem Jahre 1844 mit seinem 45 Hektar großen englischen Landschaftspark. Es wird von der József-Károlyi-Stiftung betrieben, die ein Museum und ein Hotel eingerichtet hat.

Höhepunkt war der Partnerschaftsabend im Pilgerhof der Bodajker Wallfahrtskirche. In der Kirche begann der kulturelle Teil des Programms. Zunächst zeigten die kleinsten Bodajker den Gästen, wie sie schon im Kindergarten mit Liedern, Reimen und Bewegungsspielen die Grundlagen der deutschen Sprache erlernen. Hier wächst eine ganze Generation künftiger Partnerschaftsdolmetscher heran. Danach gab es traditionelle ungarische Musik.

Ausflug nach Budapest

Eine Tagestour ins 80 Kilometer entfernte Budapest gehört immer zu einem Bodajk-Besuch. Diesmal war das Ziel am Samstagmorgen aber zunächst das 10 Kilometer nördlich von Budapest an der Donau gelegene, pittoreske Künstlerstädtchen Szentendre, dessen zahlreiche Sehenswürdigkeiten zusammen mit einer hervorragend deutsch sprechenden Touristenführerin erlaufen wurden.

Ehe der Bus am Sonntagmorgen wieder gen Heimat fuhr, zelebrierten die Pfarrer Mórocz und Gaebler einen zweisprachigen Gottesdienst. In sein Begrüßungsgebet schloss Pfarrer Mórocz Christen und „Gläubige, die Richtung Mekka beten“, ein. Bürgermeister Wurczinger betonte, es sei für ihn ein Höhepunkt gewesen, dass deutsche und ungarische Fußballfreunde beim Public Viewing gemeinsam gebangt und schließlich den späten Ausgleich der Ungarn zum 1:1 gegen Island bejubelt hätten.

Die Herzlichkeit der Beziehungen zwischen Bodajkern und Rödermärkern wurde beim Abschiednehmen nochmals sehr deutlich; ebenso wie die feste Absicht, das 25-jährige Jubiläum der 1992/1993 begründeten Städtepartnerschaft angemessen feiern zu wollen – voraussichtlich im Frühjahr 2018 in Rödermark, freut sich Bürgermeister Roland Kern.