Rödermarker schützen Streuobstwiesen

Die Natur für die nächste Generation erhalten: Dafür setzen sich die ehrenamtlichen Helfer mit Motorsäge und Astschere ein. Bild: nabu

Urberach – Mit Motorsäge, Mulcher und Astschere haben Ehrenamtliche der Quartiersgruppe Urberach sowie des Naturschutzbundes (Nabu) Rödermark die Streuobstwiesen gestutzt und so einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz geleistet.

Acht Freiwillige trafen sich mitten in der Natur, um das wilde Gestrüpp zurechtzuschneiden und kaputte Äste zu entfernen. Es war bereits das dritte Mal innerhalb von zwölf Monaten, dass der Nabu Rödermark zur Pflanzenrettung aufrief. Die Helfer griffen beherzt zu ihren Gartengeräten, um das Biotoptyp auch für nachfolgende Generationen zu erhalten. Streuobstwiesen gehören europaweit zu den geschützten Biotoptypen und sind seit 2021 Teil des nationalen Unesco-Weltkulturerbes. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gehen die Streuobstbestände in ganz Europa zurück. Auch in Rödermark werden viele Grundstücke schon lange nicht mehr bewirtschaftet, sodass Wildpflaume und andere Gehölze die Oberhand gewinnen und vor allem die Brombeere flächendeckend einwandert und die ursprünglich artenreiche nährstoffarme Heuwiese überwuchert. Wiesenblumen, Insekten und andere Kleintiere verlieren nach und nach ihren Lebensraum. Der fehlende Obstbaumschnitt lässt Äste der Obstbäume abbrechen und verletzt somit die wertvollen Bäume bis hin zu deren vorzeitigen Absterben. Nachdem die Ehrenamtlichen mit ihrer Arbeit genau dem entgegen gewirkt hatten, stärkten sie sich mit wärmender Kartoffelsuppe und genossen ihr Gemeinschaftswerk. Rüdiger Werner vom Nabu berichtete: „Die gemeinsame Arbeit hat Spaß gemacht und wird hoffentlich sehr schnell einen nachhaltigen Erfolg zeigen.“ Der erste Blick zeige bereits eine große Veränderung auf der Wiese, auf die man sehr stolz sein könne. Die nächsten Arbeitseinsätze der Streuobstwiesengruppe stehen im Sommer und im Herbst an, um weitere der vielen aufgelassenen Streuobstwiesen rund um Rödermark wieder zum Leben zu erwecken. Wer auch mithelfen möchte, kann sich bei Doris Lerch per E-Mail an stadtnatur[at]t-online[dot]de oder bei Robert Kistermann per E-Mail robert[at]kistermann[dot]net vom Nabu Rödermark melden. 
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