Von meditativ bis experimentell Flötenklänge von Sabine Ambos bei „neun-x-neu“

Sabine Ambos verzaubert das Publikum mit den Klängen der Bassflöte zu „Ein Blinder am Mondsee“. Foto: zbs

Bergen-Enkheim (zbs) – „Luna – Mondflöte“ hieß das Programm der preisgekrönten Wiesbadener Flötistin, das sie in der evangelischen Kirche in Bergen als Teil der Konzertreihe „neun-x-neu“ vortrug. Vor rund 25 Leuten spielte Ambos auf vier verschiedenen Flöten aus Amerika stammende „Moondances“ und eigens für sie komponierte Stücke.

Der Grund, warum sie sich als Thema „Mond“ genommen habe, sagte die Künstlerin, war unter anderem, weil jeder dazu eine konkrete Vorstellung habe. Es sei kein abstraktes Thema, dennoch haben die Menschen, wenn ihre Lieder erklingen, ein individuelles Bild dazu im Kopf und denken häufig an eine bestimmte Situation. Die Töne würden die Besucher dazu verleiten, „in sich hineinzukehren und aus dem Alltag abzuschalten“. Und tatsächlich: Als die Musikerin das Werk „Ein Blinder am Mondsee“ auf der Bassflöte anstimmte, konnte man in den Pausen eine Stecknadel fallen hören, so ruhig hörten die Gäste zu. Umso lauter war dann aber der Applaus am Ende.

Sabine Ambos trägt beim „neun-x-neu"-Konzert auch ein Gedicht vor

Die aus Korea stammende Komponistin dieses Liedes war auch anwesend und Sabine Amos las ein von ihr verfasstest Gedicht vor, nachdem am Ende des Konzerts auch mehrfach danach gefragt wurde. Dort geht es um einen Menschen, der seine Zuflucht an einem stillen Gewässer im Mondschein findet.

Variationen von „Der Mond ist aufgegangen“ waren zu hören

Insgesamt dauerte das Konzert knapp eine Stunde; es war in fünf Werke gegliedert, zu denen Ambos jeweils noch Erläuterungen beisteuerte. Interessant war zum Beispiel, dass das Programm am Anfang und am Ende jeweils eine abgeänderte Version von dem Klassiker „Der Mond ist aufgegangen“ beinhaltete. Ambos verwendete dafür nicht nur die herkömmliche Art, Flöte zu spielen, sondern auch etwas unbekanntere Techniken, wie kurze, schnelle Laute, Spielpausen oder das Singen in das Instrument herein, die die Lieder verschieden formten und den Klang so besonders machten.