Die Spuren des Lebens erschaffen Besonderes Friedenslicht kommt in der Heilig Kreuz-Kirche an

Pfarrer Uwe Hahner trug zum Gottesdienst ein Festgewand. Die sternförmig angeordneten Kerzen wurden am Friedenslicht aus Bethlehem entzündet. Foto: sh

Bergen-Enkheim (sh) – Mit einem stimmungsvollen Gottesdienst hieß die katholische Kirchengemeinde Heilig Kreuz das Friedenslicht willkommen, das seinen Weg von Bethlehem über Wien und Würzburg nach Bergen-Enkheim zurückgelegt hatte. Pfarrer Uwe Hahner und die Gruppe Jubilate hatten den Gottesdienst zu einem besonderen, harmonischen Erlebnis gemacht.

Hahner trug zum Kirchensonntag „Gaudate – Freuet euch“ ein Festgewand, dessen Farben Lila und Rosa die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ausdrückten. Vom Friedenslicht aus Bethlehem waren zahlreiche Kerzen entzündet worden, die sternenförmig um den Adventskranz im Altarraum aufgestellt waren und feierliche Stimmung verströmten.

Das Licht drückt die Freude aus, die innerlich erfüllt

„Besser als über die Dunkelheit zu klagen, ist es, ein Licht zu entzünden“, sagte Hahner und berichtete zum Eingang vom Licht, das die Freude ausdrücke, die einen innerlich erfüllt. Die Lesung aus dem Buch Jesaja wurde von der Gruppe Jubilate, die den Gottesdienst musikalisch ausgestaltete, pantomimisch unterlegt. Auf einen Satz aus der Lesung ging Hahner in seiner Predigt näher ein: „Der Herr hat mich gesendet, dass ich alle heile, deren Herzen gebrochen sind.“

Pfarrer Hahner nimmt japanische Tradition als Beispiel

Der Gemeindepfarrer erzählte in diesem Zusammenhang von einer alten japanischen Tradition, Essschalen von Generation zu Generation weiterzugeben. Da komme es im Lauf der Jahre schon einmal vor, dass ein solches Geschirr zu Bruch gehe. Das Gefäß werde dann wieder gekittet, aber anstatt die Bruchstellen zu kaschieren, würden in dieser Tradition die Risse und Sprünge extra mit Goldstaub sichtbar gemacht. Auf den Schalen finden sich dann „vergoldete Spuren“. „Das Leben hinterlässt seine Spuren auch bei uns und dadurch werden wir zu etwas Besonderem und Einzigartigem“, sagte Pfarrer Hahner, die Schönheit des Imperfekten betonend. „Vor Gott dürfen wir so sein, wie wir sind – mit all unseren Brüchen“, hieß es vom Pfarrer.

Zum Abschluss lud er die Gemeindemitglieder noch ein, persönliche Fürbitten zu sprechen, zu denen die zahlreichen Kinder, die den Gottesdienst besuchten, ein Stück Weihrauch auf glühenden Kohlen platzierten. Wie der Weihrauch sollten auch die Gebete in den Himmel aufsteigen.

Gottesdienstbesucher feiern beim Adventsmarkt auf dem Kirchplatz weiter

Nach dem Gottesdienst nutzten die Besucher gerne die Gelegenheit zu einem Bummel über den kleinen Adventsmarkt auf dem Kirchplatz, bei dem es handgenähte Taschen, Holzdekoration, Tee, Waffeln, Würstchen und heiße Getränke zu kaufen gab. Der Erlös kommt den Projekten von Pater Joseph Rajakumar (Hilfe für Stammeskinder in Indien) und Richard Koffi (Hilfe für eine Schule an der Elfenbeinküste) zugute.