Alexander Keidel-Euler stellte zunächst in seiner Einführungsrede die Frage: Was ist heldenhaft? Wer ist ein Held, wer eine Heldin? Helden gibt es viele; die, die um große Aufgaben ringen, wie den Frieden in der Welt oder den Erhalt der Erde, und die, die im scheinbar Kleinen Großartiges leisten, wie in der alltäglichen Sorge um andere.
Die Musikstücke sind selten einer bestimmten Person zugeordnet, sodass jeder sich im eigenen Heldenmut wiederfinden konnte. Sein facettenreiches Programm eröffnete Zerfaß mit dem wohl bekanntesten Stück von César Franck, „Pièce héroïque“. Bereits mit den ersten Takten konnte das Publikum, gefesselt von drängenden Akkordrepetitionen, die Kälte fast vergessen und sich ganz den heroischen Klängen der Orgel hingeben, um im Anschluss dem ruhigen, fast flehentlichen Stück „Da pacem Domine“ von Jan Pieterszoon Sweelinck zu lauschen. Mit weiteren Stücken von Langlais, Bossi und Ahrens bildet die Sonata Eroica op.94 von Joseph Jongen den krönenden Abschluss des Orgelkonzerts. Mit tosendem Beifall forderte das Publikum eine Zugabe, welche sich der Künstler nicht nehmen ließ und von Jehain Alain das Stück „Petite pièce“ zum Besten gab.
Schon in seiner Einführungsrede wies Keidel-Euler darauf hin, dass auch die zukünftigen Orgelkonzerte mit finanzieller Unterstützung von und durch die Kirchengemeinde Heilig Kreuz ausgerichtet werden. Nach dem Wegfall der Mitgliedsbeiträge des aufgelösten Förderkreises sei man nach wie vor auf Spenden angewiesen, da auch die weiteren Konzerte größtenteils kostenfrei sein werden.