Allerlei Ansichten von Malerin Monika Oumard Ausstellung im neuen NBZ Ostend

Monika Oumard (links) und Christiane Dubuque. Foto: Faure

Ostend (jf) – Bereits im vergangenen Sommer ist das Nachbarschaftszentrum (NBZ) Ostend von der Uhlandstraße in die Waldschmidtstraße 39, genau an der Kreuzung zur Wittelsbacher Allee, umgezogen. Nun ist im neuen Domizil die erste Ausstellung zu sehen: Monika Oumard zeigt 18 Fotografien.

„Etwa seit zehn Jahren beschäftige ich mich mit Fotografie. Auslöser war eine geschenkte Pocket-Kamera. Die Bilder sind auch Geschichten für mich“, erzählt die Oberräderin. In ihrem Quartier findet sie auch viele Motive, beispielsweise im eigenen Garten. „Ich muss nur vor die Tür gehen, schon entdecke ich etwas“, sagt Oumard. Kein Wunder, wenn Oberrad zu ihren Lieblingsorten zählt. Die Hobbyfotografin ist oft unterwegs; „jetzt allerdings nicht mehr bei jedem Wetter“, schränkt sie ein. Wenn sie das Haus verlässt, hat sie immer die Kamera dabei. Entdeckt Pflanzen, Tiere, Graffiti, spielt mit Licht und Schatten, mit Formen und Farben.

Seit über zehn Jahren ist sie mit dem NBZ verbunden, arbeitet außerdem seit 17 Jahren in der Kreativwerkstatt des Frankfurter Verbandes mit und gehört seit drei Jahren dem Foto Kreis Kreativ des Bürgerinstituts an. „Das hilft schon, man wird geschult“, sagt sie. Bereits mit anderthalb Jahren kam sie mit den Eltern, die während des Krieges in Laubach untergebracht waren, nach Frankfurt, fühlt sich als Frankfurterin.

Viele Blumenmotive

Es ist ihre erste Einzelausstellung im NBZ. „Aber Monika Oumard war mit ihren Schmuckarbeiten schon mehrmals beim Kunsthandwerkerinnen-Markt dabei“, ergänzt Christiane Dubuque vom NBZ. „Das Zentrum ist eine gute Einrichtung, man trifft da viele Hobbykünstler wieder“, urteilt sie. Eines ihrer Lieblingsbilder sind zwei Stehtische, sonderbar von oben her beleuchtet. „Das war in einem Innenhof am Basler Platz. Ich habe gewartet, da fielen mir diese einsamen Tische vor einer hellen Wand auf. Und das eigentümliche Licht“, erzählt sie. „Abgestellt“ hat sie dieses Bild genannt.

Viele Blumenmotive sind zu sehen; eine verwelkende Tulpe, eine Sonnenbraut ohne äußere Blätter, dekorativ in einer mit Wasser gefüllten Glastasse, die weitere Aspekte hinzufügt. Eine Bank im Moment zwischen abklingendem Regen und aufkommender Sonne. Motive in Schwarz-Weiß: Ein Fotostudio, im Hintergrund der Lampen der schön geformte Schatten von zwei Fensterbögen. Tassen auf einem Bord, noch ungebrannte Ware in einer Keramikwerkstatt. „Die Motive entscheiden, ob es ein Schwarz-Weiß-Bild oder eine Farbfotografie wird“, erklärt Oumard.

Außerdem hat sie einige Postkarten im Format 13 mal 18 Zentimeter mitgebracht; hübsche, auf farbiges Papier geklebte Motive. Beispielsweise Zitronen und Osagedorn. Die wenig bekannten grünen Milchorangen mit einer Schale, die in ihrer Struktur ein bisschen an Lychee erinnern – aber ungenießbar sind – eignen sich hervorragend als Dekoration. Oder zarte, lichtdurchlässige Blätter, filigrane Kunstwerke der Natur. Die schönen Karten kosten 3,50 Euro, der Erlös kommt dem NBZ zugute: „Ich möchte damit etwas zurückgeben“, sagt Monika Oumard bescheiden.

Wenn am Samstag, 21. Januar, im NBZ am neuen Standort von 14 Uhr bis 18 Uhr ein Tag der offenen Tür stattfindet, werden sicher vielen die Fotografien auffallen – sie schmücken das neue Treff-Café in der dritten Etage auf eine ganz besondere Art.