Seilbahn, Eisenbahn und Bobby Cars Immer etwas los auf dem ASP Riederwald

John Leicher mit Luca, Marcel und Marko, im Hintergrund schwebt Gina-Marie an der Seilbahn vorbei.

Riederwald (jf) – Der fröhlicher Lärm ist schon von draußen zu hören, dazu Hämmern und Sägen. „Abenteuerspielplatz Riederwald“ steht hoch über dem Eingang, das Tor ist weit geöffnet.

„Und, was willst du ausleihen?“, fragt John Leicher, Chef des Abenteuerspielplatzes (ASP), hinter der Werkzeugausgabe. Der etwa Zehnjährige mit den großen schwarzen Augen verlangt selbstbewusst: „Ich brauche Hammer, Zange, Säge.“ „Ok, hier in der Kiste ist alles drin. Was bekomme ich von dir als Pfand?“ Der Junge reicht sein Basecap in die Luke, Leicher nimmt es, hängt es an den Haken neben andere Mützen und Jacken.

Sommerküche und Seilbahnkunst

„Da kommt die offizielle Seilbahnprinzessin“, sagt der Chef. Die achtjährige Gina-Marie strahlt über das ganze Gesicht: „Soll ich dir etwas zeigen?“ Ohne die Antwort abzuwarten, klettert sie auf das Podest, steigt in die Schlinge, breitet die Hände aus, legt den Kopf nach hinten und schwebt wie ein Zirkusstar nach unten. Drüben, hinter der Seilbahn, brennt ein kleines Feuer. Ganz in der Nähe ist eine neue Hütte entstanden. „Unsere Sommerküche. Und wir haben noch mehr gebaut. Dort am Zaun ist eine Bahn für Bobby Cars angelegt worden. Die fünf Autos haben wir im Internet ersteigert, die Kinder haben einen Mordsfez auf der Bahn“, kommentiert Leicher. Etwa 20 Meter können die kleinen Autos auf dem Bretterweg fahren, das macht den Jüngsten einen Riesenspaß. „Achtung, aus dem Weg!“, ruft Gina-Marie und zeigt ein neues Kunststück am Seil.

Gleich neben der Bobby Car Strecke ist Antje mit schweren Holzarbeiten beschäftigt. Sie kam vor etwa fünf Wochen auf die Idee, eine Holzeisenbahn zu bauen, in deren Lok und vier Wagen – einer ist sogar überdacht – kleinere Kinder spielen können. Etwa 60 Kinder toben, bauen, malen und springen auf dem großen Hüpfkissen an diesem kühlen, aber sonnigen Tag auf dem ASP, fühlen sich pudelwohl. „Wir haben in den Ferien viele Gruppen hier, hatten schon eine Übernachtung mit 26 Kindern und Eltern auf dem Platz. Das war richtig gut vorbereitet, die Mädchen haben eine eigene Hütte zusammengezimmert – hammerhart. Zwei Nachtwanderungen haben wir ebenfalls gemacht“, erzählt der große, sehnige Mann mit dem markanten, gebräunten Gesicht und dem zum Pferdeschwanz gefassten Haar.

Spielhaus und Zaun müssten erneuert werden

Auf 5.000 Quadratmetern gibt es jede Menge Abenteuer für die Kinder, viele sind Stammgäste. Für sie ist John Leicher ein temporärer Ersatzvater, zu dem sie jederzeit kommen können – und das machen sie auch, Leicher ist viel gefragt auf dem Platz. Zwischendurch klingelt das Telefon, eine Anfrage für Juni. Passt, Leicher trägt den Termin in den Kalender ein. Die Hütten sind manchmal schief und krumm, nur teilweise bemalt. Macht nichts, ist eben Baustelle.

Was John Leicher Sorgen bereitet, sind das Spielhaus und der Zaun, beides in die Jahre gekommen. „Das Dach müsste dringend gemacht werden, an manchen Stellen regnet es schon rein“, sagt Leicher. Sponsoren sind da willkommen. „Die können dann auch gerne ein großes Bauschild aufhängen“, fügt der ASP-Chef schmunzelnd hinzu. Das nächste große Ereignis steht vor der Tür und muss vorbereitet werden: Am Wochenende 24. und 25. Juni wird das sechste Pow Wow stattfinden. „Über 100 Anmeldungen haben wir schon, darunter aus den USA, Kanada und Mexiko“, erklärt Leicher. Langeweile wird es für den vielfach Engagierten also nicht geben.