„Satelliten“ im Riederwald Nassauische Heimstätte baut 32 neue Wohnungen

Holger Lack (von links), Dr. Constantin Westphal, Peter Feldmann und Ortsvorsteher Werner Skrypalle. Foto: Stadt Frankfurt/p

Riederwald (red) – Sie sind je 295 Quadratmeter groß, bestehen aus vier Wohnungen, haben Terrasse oder Balkon – und sind so konzipiert, dass sich mit ihnen auch andere Quartiere ergänzen lassen. „Mit dem Spatenstich für die acht ‚Satelliten’ am Dienstag, 18. April, in der Vatterstraße betritt die Nassauische Heimstätte Neuland“, so der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann. Die Neubauten sind das Pilotprojekt der Unternehmensgruppe für standardisierte Ergänzungen zwischen bereits bestehenden Häuserzeilen.

1,5 Milliarden Euro möchte die Heimstätte in den nächsten fünf Jahren in den Bau von 3.800 Miet- und 1.100 Eigentumswohnungen investieren. Der Schwerpunkt wird in Frankfurt sein. Das Unternehmen nutzt dafür auch große, wenig frequentierte Freiflächen in seinen Quartieren, wo sich Bestandsergänzungen verträglich einfügen lassen. Anders als bei Projekten, die auf zusätzlich erschlossenen Flächen am Stadtrand entstehen, wird bei Ergänzungen auf eigenen Grundstücken ganz bewusst kein zusätzliches Bauland verbraucht. Die ursprüngliche Idee am Anfang des Projekts im Riederwald war es, einen Satelliten zu entwickeln, der in mehreren Siedlungen als Bestandsergänzung zum Einsatz kommen kann – Stichwort: serielles Bauen. In Frankfurt kommen dafür viele Standorte in Frage, die entsprechende Flächen aufweisen.

Oberbürgermeister ist vom Projekt beeindruckt

Ob und in welchen Siedlungen das geschehen kann, hängt von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab. „Aber alleine in der Vatterstraße bauen wir den Satelliten ja schon acht Mal - insofern ist das bereits jetzt eine kleine Serie“, sagte Geschäftsführer Constantin Westphal beim Spatenstich. „Der Satellit bietet sich einfach an, als Standardprodukt fehlende Wohnungstypen wie barrierefrei erreichbare Einheiten oder Großwohnungen in Siedlungen zu ergänzen.“ Auch Oberbürgermeister Peter Feldmann zeigte sich beeindruckt von dem Projekt. „Zusätzliches Bauland ist in Frankfurt rar, die Erschließung kostet Zeit“, betonte er. „Die Satelliten sind eine ideale und schnell umzusetzende Möglichkeit, die Wohnungsknappheit im Stadtgebiet zu bekämpfen. Ich wünsche mir, dass wir davon noch einige mehr in Zukunft zu sehen bekommen.“

Die dreigeschossigen Satelliten werden in Massivbauweise errichtet und bestehen aus jeweils zwei Ein-Personen- (50,0 qm, zwei Zimmer, barrierefrei erreichbar) sowie zwei größeren Maisonette-Wohnungen (97,5 Quadratmeter, vier Zimmer). Zu den 192 Bestandswohnungen kommen somit 32 neue Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 2.326 Quadratmetern hinzu. Die energieeffizienten Gebäude werden mit Heizung und Warmwasser über die dann modernisierten Anlagen in den Zeilengebäuden versorgt. 32 zusätzliche Stellplätze werden im Außenbereich untergebracht, der im Zuge der Quartiersentwicklung neu strukturiert und in Stand gesetzt wird. Die Satelliten sollen im ersten Quartal 2019 fertig sein.

Energetische Sanierung

Die sechs Zeilengebäude in der Vatterstraße 31 bis 65 mit ihren 192 Wohnungen stammen aus den 1950er Jahren. Sie werden bis zum Jahresende für insgesamt 13,3 Millionen Euro aufwändig modernisiert und instand gesetzt. Die energetische Sanierung umfasst eine Fassadendämmung, Fenstererneuerung, Wärmedämmung der Kellerdecken und der Dachböden sowie eine Gas-Zentralheizung mit Wärmepumpenunterstützung. Außerdem erhalten die Gebäude neue Balkone, Bäder, Vordächer, Hauseingangstüren, Gegensprechanlagen und Dacheindeckungen. Die Treppenhäuser werden modernisiert. Ende 2017 sollen die Arbeiten an den Bestandsgebäuden abgeschlossen werden. „Ich bin überzeugt davon, dass es uns mit dieser Kombination aus Neubau und Modernisierung gelingt, das Quartier aufzuwerten und für unsere Mieter noch attraktiver zu machen“, so Westphal. Feldmann pflichtete ihm bei: „Dieses Projekt ist ein ganz klares Signal dafür, wie modernes, zweckdienliches und bezahlbares Wohnen in dieser Stadt aussehen kann.“