Karos, Kleider, knallige Farben mit Matias Hidalgo Ostend: Argentinischer Designer gastiert bei Familie Montez

Moderatorin Jagoda Szmytka (Mitte, am Mikrofon) mit den Models und dem Modeschöpfer Matias Hidalgo (ganz rechts) im Brückengewölbe der Familie Montez. Foto: Faure

Ostend (jf) – Mirek Macke wollte schon immer eine Modenschau in den schönen Gewölben des Kunstvereins Familie Montez unter der Honsellbrücke zeigen. Nun hat es geklappt. Ein bisschen aufgeregt war der unkonventionelle Künstler kurz vor der Premiere: „Es ist die erste Modenschau in diesen Räumen.“

Die Komponistin Jagoda Szmytka übernahm die Moderation auf Englisch, das Ganze erinnerte ein bisschen an ein Spektakel zwischen Vernissage und Boxring. Das bunt gemischte Publikum wartete auf „fashion, fashion, fashion“ im großen Raum, der mit drei Laufstegen in der Mitte und an drei Seiten mit Klappstühlen ausgestattet war.

Zunächst war die Kollektion „Asunción“ zu sehen, die Matias Hidalgo, Modeschöpfer und Professor für Morphologie in Buenos Aires, als Debüt 2016 zu den dortigen Modetagen „Bafweek“ zeigte und damit seine Vorstellungen für den modischen Frühling 2017 präsentierte. Darüber berichtete sogar die „Vogue“; Hidalgo sei vom Retro-Look inspiriert, arbeite mit sauberen Schnitten und perfekt gemischten Mustern. Die Reminiszenz an die Vergangenheit zeige sich in einer frischen, modernen, farbenfrohen Weise.

Kombination von Ethno- und Folklore-Einflüssen

In den 26 Sommer-Outfits, die nach einer Pause zu sehen waren, fällt diese Kombination von Ethno- und Folklore-Einflüssen mit bunter Farbigkeit ebenfalls auf. Erstmals zeigte Hidalgo bei Mirek Macke unter dem Titel „Montez Performance 2018 (Residency)“ auch Mode für Männer; Kleider, kurze Hosen, lange Hosen mit extremen, hufförmigen Beinabschlüssen, taschenreiche ärmellose Hemden, Schals und Tücher. Der Argentinier Matias Hidalgo und der Argentinien-Liebhaber Mirek Macke trafen sich bei einem Besuch Mackes in Buenos Aires, man lernte einander kennen und schätzen, schmiedete Pläne.

Matias Hidalgo ist vielseitig, er entwirft nicht nur Mode und lehrt an der Universität Buenos Aires, er zeichnet auch für Trickfilme und ist Theaterschauspieler. Er arbeitet für die argentinische Künstlerin Marta Minujin – sie entwickelte die Idee „Parthenon der Bücher“ für die documenta 14 – und die DJs Carla Tintore und El Remolón. 18 Models zeigten seine Kreationen in den Brückengewölben und erhielten dafür viel Beifall. Der Designer bekam zum Schluss der Schau von Mirek Macke einen Blumenstrauß. Als alles vorbei war, sammelten sich die Models am Hinterausgang – die Brückenstufen lieferten eine perfekte Kulisse für ein Gruppenfoto in Erinnerung an den Auftritt in Frankfurt.

Viele tolle Schnappschüsse vom Laufsteg gibt's in der Bildergalerie zum Durchklicken.