Unterwegs zwischen Hochhaussiedlung und ländlichem Stadtteil Pfarrerin geht in Ruhestand

Antje von Kalckreuth wurde bereits offiziell verabschiedet. Bild: p

Bonames/Kalbach (red) – „Ich habe immer gerne gepredigt“, sagt Antje von Kalckreuth, noch Pfarrerin der evangelischen Miriamgemeinde, deren Einzugsgebiet sich vom Bügel über Bonames nach Kalbach erstreckt. Am Karfreitag, 29. März, wird sie letztmals als Pfarrerin der Gemeinde predigen, am 1. April beginnt der Ruhestand. Offiziell verabschiedet wurde die 64-Jährige bereits am Sonntag, 10. März, im Gemeindezentrum Crutzenhof in Kalbach von Propst Oliver Albrecht.

Mit halber Stelle war die Theologin in der fusionierten Gemeinde tätig, Kalbach war ein wenig ihr Schwerpunkt, aber die Aufteilung sei nicht geografisch zementiert gewesen. Sie und Pfarrer Thomas Volz hätten sich die Aufgaben auch inhaltlich geteilt. Das Einzugsgebiet der Gemeinde, die Mischung aus Hochhaussiedlung, städtischen Familienhäusern und eher ländlichem Flair, hat ihr gefallen, die daraus resultierende Vielfalt. „Man hat mich nicht groß bitten müssen bei Kasualien“ bei Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen. Die Seelsorge, wie sie etwa zu einem Trauerfall dazu gehört, hat die Theologin immer wichtig genommen.

In Oberhessen ist sie aufgewachsen, die Oberstufe ihrer Schule sei mit dem evangelischen Laubach-Kolleg zusammengelegt worden, erzählt die Pfarrerin. Doch geradeaus ging ihr Weg nicht, „die Theologie hat sich entwickelt“. Im Anschluss an ein Soziales Jahr studierte sie zuerst Haushalts- und Ernährungswissenschaften. „Menschen versorgen“ – als Brücke dieses Fachs zur Theologie – „Vielleicht“, sagt Antje von Kalckreuth. Zwei Jahre nach dem Ab dann der Einstieg ins Theologiestudium in Marburg. Dem Abschluss in Hamburg folgte ein Vikariat in Ingelheim. Auf dem Mainzer Lerchenberg hatte von Kalckreuth ihre erste Pfarrstelle inne und blieb 15 Jahre. Nach einem Aufenthalt in London mit ihrem Mann war Friedberg eine weitere berufliche Station. Bevor von Kalckreuth in der Miriamgemeinde anfing, arbeitete sie in der evangelischen Studierendengemeinde in Frankfurt.

Nun heißt es loslassen, aber nicht ganz: Schon seit einigen Jahren wohnt Antje von Kalckreuth in Praunheim, nicht allzu weit vom Gemeindegebiet. Vorgenommen hat sie sich, ein halbes Jahr lang keine Gottesdienste zu halten, danach kann sie sich gut vorstellen, wieder in der einen oder anderen Gemeinde zu predigen.