Behördengang vom Schreibtisch aus: Die ersten Dienstleistungen stehen bereits online zur Verfügung. Bis Ende des Jahres sollen es alle sein. Foto: pm

Maintal – Das digitale Rathaus ist längst keine Zukunftsvision mehr. Die Möglichkeit, Behördengänge online zu tätigen, besteht bereits. Maintal bietet Dienstleistungen wie die Kita-Anmeldung, die Beantragung von Geburts-, Ehe- oder Sterbeurkunden, die Hallenbelegung durch Vereine und das Anregungs- und Ereignismanagement (AEM) bereits digital an. Diese Möglichkeit soll bis Ende 2022 auf alle Verwaltungsleistungen ausgeweitet werden.

Rechtliche Grundlage für die umfassende Digitalisierung der Dienstleistungen öffentlicher Verwaltungen ist laut Mitteilung das „Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen“ (Onlinezugangsgesetz). Es verpflichtet Bund, Länder und Kommunen dazu, ihre Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 auch elektronisch anzubieten. „Eine digitale Verwaltung ist ein zeitgemäßer, zusätzlicher Service für die Bürger. Dienstleistungen sind dann nicht mehr orts- und zeitgebunden, sondern stehen 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung“, erläutert der Erste Stadtrat und zuständige Dezernent Karl-Heinz Kaiser. Gleichzeitig würden interne Abläufe online effizienter und weniger fehleranfällig gestaltet sein. Das spare Zeit und Ressourcen und erhöht die Dienstleistungsqualität einer Verwaltung.

Die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen sei ein umfänglicher und aufwendiger Prozess. Deshalb habe die Stadt 2021 eine Projektgruppe eingerichtet. Das Team soll die Digitalisierungsstrategie in der Verwaltung umsetzen und für die Verknüpfung der entscheidenden Schnittstellen sorgen. Die Online-Services finden Bürger direkt auf der Startseite der städtischen Website maintal.de. Diese wurde zu Jahresbeginn aktualisiert und um die Rubrik „Digitales Rathaus“ erweitert. Einige der Dienstleistungen stehen bereits als reine Online-Services zur Verfügung, für andere ist ein beschreibbares pdf-Dokument hinterlegt, das am PC oder Smartphone ausgefüllt werden kann, um es anschließend auszudrucken und an die Stadtverwaltung zu schicken. Ergänzend gibt es digitale Informationsangebote.

Nachdem die ersten Verwaltungsleistungen online zur Verfügung stehen, soll das Angebot schrittweise ausgeweitet werden, um schließlich das gesamte Dienstleistungsspektrum der Verwaltung digital abzubilden

Bei den Angeboten ist jeweils vermerkt, ob es sich um ein klassisches pdf-basiertes Angebot handelt oder um einen digitalen Prozess. Neu hinzugefügte Prozesse werden in Zukunft gesondert markiert. Auch die Koexistenz von klassischen Formularen zum Ausdrucken und Online-Services ist vorgesehen.

Neben den Bausteinen, die die ekom21 des Landes Hessen zur Verfügung stellt, sind weitere Bausteine zu realisieren, um den Bürgern das gesamte Portfolio zur Verfügung stellen zu können. Hierzu gehören sowohl die Möglichkeit, Gebühren für Dienstleistungen online entrichten zu können, als auch die Option, sich mittels Personalausweis online zu identifizieren.

Das Online-Angebot kann von allen Bürgern genutzt werden, die ein Smartphone, ein Tablet oder einen PC besitzen. Die Dienstleistungen werden laut Mitteilung natürlich weiterhin auch vor Ort angeboten.  
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