Schönecker Eine-Welt-Laden muss sich erneut auf die Suche machen Neue Räume dringend benötigt

Müssen den Eine-Welt-Laden in Kilianstädten bald schließen (von links): Sabine Forchel, Jürgen Bilgmann und Claudia Ditzel. Neue Räumlichkeiten werden dringend gesucht. Bild: thomas seifert

Schöneck – Für den Eine-Welt-Laden geht eine weitere Ära zu Ende, denn der Verkaufsraum an der Kranzbergstraße 14 in Kilianstädten muss bis Ende April/Anfang Mai aufgegeben werden, weil der Eigentümer des Hauses die Räumlichkeiten nun wieder selbst nutzen will. Die Aktiven sind schon seit einiger Zeit auf der schwierigen Suche nach einer Alternative – bislang vergeblich.

In einer Wohnung, die zu Verkaufsräumen umfunktioniert worden ist, fand der Eine-Welt-Laden im Februar 2015 eine neue Bleibe, nachdem die Räume in der Alten Schule in Oberdorfelden wegen der Nutzung als Unterkunft für Flüchtlinge gebraucht wurden, erklärt Sabine Forchel. „Wir haben schon einige Umzüge und Provisorien hinter uns“, resümiert die Frau der ersten Stunde.

Forchel ist zusammen mit ihren Mitstreitern dem Hauseigentümer sehr dankbar, dass er dem Eine-Welt-Laden über so lange Zeit die Räume kostenlos zur Verfügung gestellt hat, lediglich die Nebenkosten mussten aufgebracht werden. „Und hier hat uns die Gemeinde in den vergangenen Monaten wegen der gestiegenen Energiekosten unter die Arme gegriffen“, betont Jürgen Bilgmann, ebenfalls schon seit Gründung des „3.-Welt-Info-Treff e.V.“ im Jahr 1980 im Team dabei.

Allerdings gibt es aus dem Rathaus kein Hoffnungszeichen, dass die Gemeinde einen passenden Raum zur Verfügung stellen könnte. Auch von den Kirchengemeinden seien bislang positive Signale ausgeblieben, fügt Bilgmann bedauernd hinzu. Nun suchen also die Aktiven händeringend eine neue Unterkunft, denn der Termin, an dem der Laden geräumt sein muss, rückt unerbittlich näher. „Uns würden mindestens 40 Quadratmeter mit separatem Eingang genügen, größer wäre natürlich super. Der Ortsteil ist egal. Und wenn es noch sanitäre Einrichtungen wie eine Toilette gäbe, wäre das für die Verkäufer optimal“, beschreibt Sabine Forchel den Raumbedarf.

Gedanken haben sich die Betreiber auch schon über die Zeit gemacht, in der sie den kompletten Bestand einlagern müssten. „Da könnten wir auf die Scheune in meinem Elternhaus in Büdesheim zurückgreifen, aber das wäre auch nur für eine Übergangszeit, denn wir wollen ja wieder so schnell wie möglich in den Verkauf “, betont Forchel.

Wer trotz der Schließung weiterhin fair gehandelte Produkte kaufen will, hat die Möglichkeit, im Gemeindehaus der evangelischen Andreasgemeinde in Büdesheim zu den Öffnungszeiten des Büros Artikel zu kaufen.

Auch bei der Bäckerei Kroh in Oberdorfelden werden Produkte aus dem Laden verkauft. „Und wir sind mit Verkaufsständen bei Veranstaltungen präsent. Aber das ersetzt natürlich kein Ladengeschäft, denn wir können dort nur eine kleine Auswahl unserer Produktpalette anbieten“, stellt Jürgen Bilgmann fest.

Wer dem Team des Eine- Welt-Ladens mit Räumlichkeiten oder einem Tipp weiterhelfen kann, der kann sich bei Jürgen Bilgmann unter z
06187 8602 oder per E-Mail an Eine-Welt-eV[at]gmx[dot]de melden. Bis zur Schließung ist der Verkaufsraum samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Infos über den Eine-Welt-Laden gibt es unter facebook.com/eineweltladenschoeneck.
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