Selbolder spenden und Hilfsaktion für Betroffene in den Hochwassergebieten Für die Opfer der Flutkatastrophe

Die Initiatoren der Hilfsaktion: Rainer Schmidt (links) und Klaus Fuchs beladen den Transporter mit den gespendeten Hilfsgütern für die Opfer der Flutkatastrophe. Foto: pm

Langenselbold – Die verheerende Flutkatastrophe in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat auch in Selbold große Betroffenheit ausgelöst. Und in der Gründaustadt reifte ähnlich wie in anderen Orten schnell die Idee, den Betroffenen Hilfsgüter zukommen zu lassen. So traf sehr schnell die erste Hilfslieferung im Ahrtal beziehungsweise im Rhein-Erft-Kreis ein. Gestartet wurde diese Unterstützungsaktion von Landwirt Klaus Fuchs und Einzelhändler Rainer Schmidt.

Fuchs war es auch, der gemeinsam mit dem Maintaler Sicherheitsexperten Jörg Dreger zu der kurzfristig anberaumten Hilfsaktion aufbrach. Dregers Firma unterstützte das Hilfsprojekt mit mobilen Stromgeneratoren, haltbarer Notfallnahrung, Snacks sowie Desinfektionsmittel. „Ohne eine ausreichende und stabile Stromversorgung, Infrastruktur, Lebensmittel und Bekleidung ist eine adäquate Hilfe in solchen Krisengebieten fast nicht möglich. Ohne funktionierendes Telefonnetz nutzt den Betroffenen auch ein geladenes Handy nichts“, erläutert Dreger die Auswahl der Hilfsgüter.

Dass vor Ort dringend Hilfe benötigt wird, war auch vielen Selbolder Einzelhändlern schnell klar. So spendete Alfred Stoll vom Rewe-Markt an der Ringstraße zwei Großpaletten Getränke sowie eine Palette mit Hygienetüchern.

Mitinitiator Rainer Schmidt organisierte weitere Hygieneartikel, Seifen und Trinkbecher. Familie Matz vom Unverpackt-Laden „Ins Dippsche“ stellte Handtücher und Toilettenpapier zur Verfügung. Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Langenselbold spendete den Kraftstoff für die Fahrt der Hilfskräfte. Familie Giebisch vom Baumwieserhof unterstützte die Aktion mit einer Geldspende und der Klausehof aus Birstein steuerte haltbare Lebensmittel bei.

Im Katastrophengebiet angekommen, präsentierte sich den Helfern ein Bild der Verwüstung, welches sich nur schwer über Foto- und Fernsehaufnahmen vermitteln lässt. „Die Straßen sind noch immer kilometerweit mit einer mehrere Zentimeter dicken Schlamm- und Dreckschicht überzogen, der nun herrschende Sonnenschein und die gestiegenen Temperaturen machen ein Durchkommen mit dem Pkw an vielen Stellen fasst unmöglich“, berichtete Klaus Fuchs über die Zustände in den von der Flut betroffenen Orten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Die Infrastruktur sei den Fluten größtenteils zum Opfer gefallen. An Straßen und Wegen sowie in den Vorgärten türmten sich meterhoch die Trümmer, so Fuchs’ weitere Schilderung der schlimmen Lage. „In den Hinterhöfen stapeln sich Autowracks. Bahnstrecken sind unterspült und nicht wenige der Anwohner haben traumatische Tage und Nächte hinter sich“, ergänzt Dreger den Bericht über die Situation vor Ort. Einige Anwohner hätten ihnen erzählt, wie sie mit ansehen mussten, wie Menschen von den Fluten mitgerissen wurden.

„Hoffentlich werden Lehren aus dieser Katastrophe gezogen, denn das Wissen zur Vorsorge war schon vorher vorhanden“ ist der Maintaler Dreger überzeugt.

„Wir danken allen Helfern, Unterstützern und Spendern für ihre schnelle und unkomplizierte Hilfe. Binnen weniger Stunden konnte ein ganzer Transporter voll Hilfsgüter gepackt werden“, lobte Rainer Schmidt die Hilfsbereitschaft der Langenselbolder.
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