Große Hilfsbereitschaft der Langenselbolder / Transport organisiert Jetzt sind Geldspenden gefragt

Gemeinsam wollen sie den Menschen in der Ukraine helfen: Heinrich Stadler (links) und Hans-Jörg Richter organisieren den Hilfstransport an die polnisch-ukrainische Grenze, Nadine Kemmerer von „Minnis Knuddelstubb“ sammelt Spenden. Foto: claudia raab

Langenselbold – „Am Ende wird es nach Abzug aller Kosten eine dicke Spende von ‘Minnis Knuddelstubb’ geben“, ist Nadine Kemmerer überzeugt. Ihre Spendenaktion am vergangenen Wochenende kommt den Menschen in der Ukraine zugute. Essen und Trinken mit Freunden im gemütlichen Ambiente und dabei noch Gutes tun. Dass dieses Konzept aufgeht, bewiesen Floristin Nadine Kemmerer und Christine Lerch bereits im vergangenen August, als sie in ihrem idyllischen Hof bei „Minnis Knuddelstubb“ ein Blumencafé veranstalteten und in Zusammenarbeit mit Familie Lamm dabei eifrig Spenden für die Flutopfer im Ahrtal sammelten.

Am Wochenende fanden sich erneut zahlreiche Besucher im bereits österlich geschmückten Hof ein und genossen Kaffee und Kuchen.

Vom eingenommenen Geld sollen vor allem in der Ukraine dringend benötigte Medikamente gekauft werden, informiert Heinrich Stadler. Nach den Bildern im Fernsehen stand für den gebürtigen Oberschlesier fest: Er will persönlich Hilfsgüter zur polnisch-ukrainischen Grenze bringen. In einem Gespräch mit Hans-Jörg Richter, Inhaber der Firma Richter-Transporte, beschlossen sie, einen Sattelschlepper mit dringend benötigten Artikeln nach Rzeszow im polnisch-ukrainischen Grenzgebiet zu schicken. Dank der „unglaublichen Hilfsbereitschaft der Langenselbolder“ seien es mittlerweile sogar zwei Lkw geworden, die voll beladen auf ihren Einsatz warten.

Überall seien sie mit ihrem Anliegen auf offene Herzen gestoßen, freuen sich Stadler und Richter. Spontan sagte auch der Handel- und Gewerbeverein (HGV) eine Sachspende in Höhe von 500 Euro zu. Stefan Frank, Inhaber der Ronneburg-Apotheke, versprach, alle für die Ukraine benötigten Materialien und Medikamente zum Selbstkostenpreis abzugeben.

Und auch Richter lobte die große Hilfsbereitschaft der Selbolder, die nicht nur eifrig gespendet, sondern bereits auch die ersten beiden Sattelschlepper beladen haben.

Die Spendenbereitschaft sei auch deshalb so hoch, weil die Leute die Sicherheit hätten, dass ihre Spende auch am richtigen Ort ankäme, macht Stadler deutlich „Wir beide behalten die Kontrolle und überwachen den Transport“, so der Schlesischstämmige, dem seine Sprachkenntnisse jetzt sehr zugutekommen. „Ich stehe in telefonischem Kontakt zum Polnischen Roten Kreuz. Unsere Lieferung geht an eine Verteilerstelle vom Roten Kreuz. Neben dem Bedarf für die Flüchtlinge nehmen wir auch Spezialmedikamente für Krankenhäuser in der Ukraine mit“, berichtet Stadler.

Auf Initiative Stadlers beteiligte sich auch der DM-Drogeriemarkt mit einem bereitgestellten Container, in dem Kunden ihre frisch gekauften Sachspenden für den Hilfstransport abgeben konnten.

Inzwischen bitten Stadler und Richter die Selbolder von weiteren Sachspenden abzusehen und stattdessen etwas in die in den drei Apotheken der Familie Frank und beim Friseursalon Stadler in der Hanauer Straße aufgestellten Sammelbüchsen zu werfen.

„Dafür werden wir weitere Medikamente kaufen, deren Bedarf wir gezielt zuvor bei unseren Kontakten in Polen abgefragt haben“, versichert Heinrich Stadler. Auch hat Hans-Jörg Richter unter www.paypal.com/pools/c/8HMjWLk7KM ein Spendenkonto für die Ukraine-Hilfe eingerichtet.
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