Seit bereits vier Jahren betreibt Pächter Marin Marasovic die Gaststätte Gleis 3 und serviert dort deutsche, kroatische und internationale Küche. Mit Unterstützung der ganzen Familie bewirtet der 27-Jährige Gäste im und neben dem ehemaligen Bahnhof. Weil drinnen aber nur insgesamt 40 Sitzplätze zur Verfügung stehen, Corona aber größere Abstände verlangt, will der Koch das Außengelände eben auch im Winter nutzen und gewinnt dadurch etwa 50 Sitzplätze hinzu.
Diese Woche soll die flexible Glaskonstruktion fertiggestellt werden. Wann man das erste Mal draußen sitzen kann, ist für Marin Marasovic noch nicht ganz absehbar. Denn noch fehlt die Heizung für den Wintergarten.
Auch Vermieterin Hülya Özer freut sich, dass durch die Gartenüberdachung mehr Gäste ins Gleis 3 kommen können. Mit ihrer Familie hatte sie vor sechs Jahren aus dem vergammelten Backsteinbau ein Kleinod gemacht: Das historische Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1896 war in liebevoller Kleinarbeit restauriert und in ein Café verwandelt worden.
Das Innere des Baudenkmals war ihnen dabei ganz besonders gelungen: Im Foyer ist der alte Steinboden freigelegt und rausgeputzt worden. Wo ehemals der Fahrkartenschalter war, zeugt noch die Fensterklappe von der früheren Funktion des Raumes. Fotos vom ehemaligen Zustand des Gebäudes und Aufnahmen während der Bauarbeiten lassen erahnen, wie schlimm es im früheren Bahnhof ausgesehen hat. Der Stellwerksbau war ein schlimmer Schandfleck mit verrammelten Fenstern und Schmierereien.
siw