Begeisternde Show der Turngemeinde Nieder-Roden Süffisant-charmant vorm Wasserhäuschen

Die Habaneros sind fester Bestandteil der TGN-Fastnacht. Dieses Jahr ging es in kurzen Kleidern in den Dschungel. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Die Turngemeinde Nieder-Roden (TGN) feierte fünf Stunden lang die fünfte Jahreszeit. Kindergarde und Rot-Weiß-Garde schwangen zur Begrüßung das Tanzbein.

Muss ein Protokoller eigentlich ständig meckern? Die TGN präsentierte ein neues Gesicht für den obligatorischen Jahresrückblick. Francine Olschewski setze unter dem Motto „Think positive“ neue Akzente. Sie meldete an den Sitzungspräsidenten Peter Wade „ungehorsamst“, raus aus der Bütt und hin zum Stehtisch. Die Reime beiseite gelassen, kam die Zusammenfassung des Jahres 2018 wie aus der Hüfte geschossen.

Der Auftritt der Muckelche begleitete die Zuschauer durch den Abend. Immer wieder traf sich das Quartett Marcus Seitel, Daniel Wade, Frank Schüler und Daniel-Martin Hausner vorm Wasserhäuschen, auch örtliche Notfallapotheke genannt. Kalauer an Kalauer gereiht, blieb die Nachbarschaft zu den Dudenhöfern natürlich nicht unkommentiert. Selbst das „Museumsinventar“ des Elferrats kam nicht ohne scherzhaft-bissige Bemerkungen von der Bühne. Einige Durstlöscher später leiteten die Muckelchen über zum neu formierten Männerballett Asynchronitas. Doch bevor die Hüften schwingenden Männer den Abschluss des Abends einläuteten, feierten die Generationen weit mehr als vier Stunden gemeinsam den Karneval. Sehr viel Vorbereitungsarbeit hatte die Alte Garde in ihren Auftritt gesteckt. Hinter jedem Detail verbarg sich die Suche aus englischen Liedertexten nach jenen Zeilen, die sich vom Gehör als deutsch interpretieren ließen. Humorvoll wie auch kreativ integrierten die Damen die Refrains in ihr Klamauk behaftetes Bühnenstück. Auf Eddy Grants „Gimme hope, Jo´Anna“ sangen die sieben „Heb‘ mich hoch, Johanna, bevor die Moni kommt“. Ein fantastischer Gag.

Gag auf Gag auf der Bühne

Fetzig auf der Bühne auch die Tanzformation Habaneros, dieses Jahr ging es in den Dschungel. Die Leid geprüfte Mutter Jenny Roski berichtete von den Sorgen der liebenden Mutter um ihre Mode bewusste Vierjährige. Das morgendliche Gezerre um das Dornröschenkleid unter der Schlammhose brachte das Mama-Leiden ins Fastnachtsrampenlicht. Die TG-Fastnacht zog erneut die musikalischen Joker aus dem Hut. Sehr schwungvoll und mit viel Gold in der Kehle präsentierten sich die Golden Merwes. Pop gegen Schlager hieß der Wettbewerb um die bekanntesten Melodien, alle mit Ohrwurmgarantie. Nach der Premiere in der TG-Bütt im letzten Jahr zelebrierte Florian Lebherz in seiner Paraderolle als 111-jährige Großmutter Fräulein Kokolores süffisant-charmant seine Kalauerparade. „Seufz“. Aus dem Dunkel der Bühne kam der visuelle Leckerbissen der Grown ups. In Schwarzlicht getaucht erstrahlten die weißen Dessous vor den Augen des Publikums. Die jungen Damen zauberten nach dem bereits im letzten Jahr sehr gelungenen und optisch reizvollen Auftritt eine sexy Stripshow aus dem Hut.

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