In Dietzenbach hat sie gerade ihren zehnten Kurs „Frauen lernen Radfahren – sicher im Straßenverkehr“ im Auftrag des Vereines „Zusammenleben der Kulturen“ gehalten. Zehn Frauen, die in ihrem Leben bislang nicht die Gelegenheit hatten, Fahrradfahren zu lernen, hat sie diesmal wieder in einem vierwöchigen Kurs geholfen, sich mit dem „Drahtesel“ anzufreunden. Die Teilnehmerinnen stammten aus der Türkei, Pakistan, Indien, Eritrea und Deutschland. Der überwiegende Teil sei zum Radfahren gekommen, nur bei zwei Frauen habe es diesmal nicht so geklappt, erzählt sie. Betreut wird das Projekt innerhalb des Vereines von Hannelore Klingbeil. Begonnen hat Rhodes ihre Kurse in der Kreisstadt im Jahr 2009.
In der ersten Zeit wurden zwei Kurse pro Jahr angeboten. Inzwischen bietet der Trägerverein nur noch einmal jährlich, zumeist im April/Mai den Fahrradkurs für Dietzenbacherinnen mit und ohne Migrationshintergrund an. Drei Mal die Woche trifft man sich auf dem Schulhof der Aue-Schule. Rhodes bringt zur ersten Stunde eine Ausstattung von Rollern vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) mit. „Rollerfahren ist Radfahren im Stehen. Man kann aber leichter aus- und einsteigen. Auch das Verhalten des Rollers beim Bremsen und Kurven fahren ist ähnlich, wie beim Fahrrad“, erklärt die Radfahrlehrerin. Später folgen Übungen mit dem Laufrad und in den nachfolgenden Lehrstunden kommen Fahrräder des ADFC zum Einsatz. Die Übungseinheiten dauern jeweils zweieinhalb Stunden. 25 Euro Eigenanteil zahlen die Frauen für den Fahrradkurs für Anfängerinnen.
Teilnehmerinnen helfen sich gegenseitig
Besonders gefreut hat sich Rhodes, dass in diesem Jahr Dietzenbachs Erster Stadtrat Dieter Lang (SPD) die Gruppe zwei Mal besucht hat. Er kam bei einem der Besuch selbst mit dem Fahrrad und hat den Teilnehmerinnen seinen Respekt ausgesprochen dafür, dass sie als Erwachsene den Schneid haben, den Kurs zu belegen und ein Stückchen Mobilität gewinnen wollen. „Bisher hatte uns in der Kreisstadt noch kein Politiker besucht und es sollte inzwischen ja längst bekannt sein, dass diese Kurse stattfinden“, erklärt die Radfahrlehrerin.
Anders als in andern Städten, etwa Hanau, Frankfurt und Wiesbaden, wo sie ebenfalls solche Kurse anbietet, kommen in Dietzenbach gerne kleine Gruppen von Frauen, die sich privat kennen, zu ihrem Kurs. „Das sich einige schon untereinander kennen, ist hier eine kleine Besonderheit“, sagt sie. Nicht jeder sei der Deutschen Sprache mächtig, dennoch helfe man sich irgendwie gegenseitig in der Gruppe. Dass die Nachfrage nach Kursen für Erwachsene so hoch sei, freut Rhodes „Das Fahrrad ist schließlich etwas, was für mehr Lebensqualität sorgt.“