Pinzette, Kleber und Geduld Erste Modellbau-Ausstellung soll nicht die letzte gewesen sein

Eine Miniaturwelt rund um Feuerwehr-, Polizei- und Rettungsfahrzeuge eröffnete sich den Besuchern der ersten Dietzenbacher Modellbau-Ausstellung, bei der neun Modellbauenthusiasten aus dem Umkreis in der Feuerwache an der Rodgaustraße Einblicke in ihre Sammlungen gaben. Foto: Dreger

Dietzenbach (sd) – Eine Miniaturwelt rund um Feuerwehr-, Polizei- und Rettungsfahrzeuge eröffnete sich den Besuchern der ersten Dietzenbacher Modellbau-Ausstellung, bei der neun Modellbauenthusiasten aus dem Umkreis in der Feuerwache an der Rodgaustraße Einblicke in ihre Sammlungen gaben.

Jürgen Ebert, Initiator der Ausstellung, zeigte gemeinsam mit seinem Sohn Marvin Dümig mehr als 250 Modelle. Viele davon Detailgetreue Nachbauten von Originalfahrzeugen der Dietzenbacher Feuerwehr, angefangen von einem Opel Blitz von 1950 bis zu einem Gerätewagen Umweltschutz aus dem Jahr 2000.

Von den Besuchern um sich herum ließ sich Modellbauer Ebert nicht aus der Ruhe bringen, und nahm mit ruhiger Hand und Pinzette noch schnell ein paar kleine Reparaturen an einem Modell vor. „Da kann immer mal was abgehen“, sagte er. Pinzette und Modellbaukleber sind sein typisches Handwerkszeug, wenn es um die Miniaturautos geht. „Vor allem aber braucht man Geduld“, fügte er Augenzwinkernd an.

Präszise nachempfunden

Von Einsatzleitwagen über Hilfeleistungs- und Tanklöschfahrzeuge bis zu ganzen Löschzügen war alles vertreten. Die meisten Modelle im Maßstab 1:87 (H0) sind ihren großen Vorbildern präzise nachempfunden. Michael Ruths aus Mühlheim hatte mit etwa 180 Modellen einen Einblick in die Fahrzeuggeschichte der Feuerwehr Frankfurt geschaffen. Von ganz alt bis ganz modern reichte die Palette. An manchen Modellen aus dem Handel müssen lediglich noch Kleinigkeiten wie Rückspiegel oder Antennen angebracht werden. „Das geht dann ziemlich schnell“, erklärte Ruths. Für seine kompletten Eigenbauten schneidet er dagegen die Teile selbst aus Plastikplatten heraus, klebt sie zusammen und verspachtelt sie. „Das kann schon mal mehr als 40 Arbeitsstunden pro Modell dauern“.

Neben einzelnen Fahrzeugmodellen zogen auch Nachbauten ganzer Feuerwachen die Blicke auf sich. Das größte Exponat war die Planübungsplatte der Feuerwehr Ober-Roden, auf der mit engen Gassen einer Altstadt, Industrieanlagen und Hochhäusern verschiedene Einsatzszenarien, wie ein Verkehrsunfall, ein Gebäudebrand oder eine Höhenrettung dargestellt sind, an denen Vorgehensweisen für Einsätze besprochen werden können.

Lackierung ist aufwendig

„Wir nutzen die Platte regelmäßig für Schulungszwecke“, erzählte der Ober-Rodener Feuerwehrmann, Stephan Muchow. Eine weitere Miniaturwelt zeigte ein Diorama von Jan Gotta, aus Offenbach, der in einen aufgesägten Feuerwehrhelm einen Einsatz mit Verkehrsunfall modellierte. Viele Modellbauteile können heute mit 3-D Druckern oder Fräsen für den Heimgebrauch schneller und einfacher hergestellt werden, weiß Ebert, der aber seine Bauteile nach wie vor am liebsten von Hand herstellt. „Es ist und bleibt eben mein Hobby, auch wenn es manchmal etwas knifflig ist“.

Mit am aufwendigsten ist die Lackierung. „Das mache ich mit einer Spraydose“, erzählte Ebert. „Natürlich nicht, ohne vorher andrere Teile sorgfältig abzukleben“. Für finale Feinheiten, etwa Stecknadelkopf kleine Blinker oder Scheinwerfer, kommt dann der Pinsel zum Einsatz. „Das wird sicher nicht unsere letzte Ausstellung gewesen sein“, zeigte sich Ebert sichtlich erfreut über die große Resonanz und kündigte eine Wiederholung an.