Kunstausstellung „ARTig“ feiert zehnjähriges Bestehen Fester Platz im Kulturkalender

Ihren festen Platz im Dietzenbacher Kulturkalender hat sich die Ausstellung „ARTig“ schon längst gesichert. Bereits zur Eröffnung am Freitag zeigte sich das Bürgerhaus-Capitol prall gefüllt mit Kunstfreunden und interessierten Besuchern. Foto: Dreger

Dietzenbach (sd) – Ihren festen Platz im Dietzenbacher Kulturkalender hat sich die Ausstellung „ARTig“ schon längst gesichert.

Dieses Jahr feierte die Kunstausstellung ihr zehnjähriges Bestehen. Bereits zur Eröffnung am Freitag zeigte sich das Bürgerhaus-Capitol prall gefüllt mit Kunstfreunden und interessierten Besuchern.

31 Künstlerinnen und Künstler präsentierten am Wochenende ihre Werke - ein neuer Teilnehmerrekord. „Wir hatten sogar noch mehr Bewerbungen - leider mussten wir einigen absagen“, sagte Bürgermeister Jürgen Rogg bei seiner Begrüßungsrede, und fügte an: „Das zeigt, dass die „ARTig“ beachtet und angesehen ist“.

Durch die Diskussionen um Kunst im öffentlichen Raum in Dietzenbach - insbesondere die Gestaltung von Kreiselanlagen - fühlte sich der Bürgermeister an eine Definition des Künstlers Joseph Beuys erinnert. - „Kunst ist, wenn sich an ihr eine öffentliche Diskussion entzündet“- . „Ich denke das haben wir ganz gut hinbekommen“, sagte Rogg, und sorgte damit für Heiterkeit im Saal.

Als Kunstausstellung ist die „ARTig“, für Wilfried Nürnberger das beste Forum vom ganzen Jahr. „Für Dietzenbacher Künstler gibt es keine bessere Möglichkeit ihre Werke zu zeigen“, sagte er. Nürnberger ist Mitglied des Dietzenbacher Künstlerkreises, und mit Öl- und Aquarellbildern vertreten, aber auch Skizzen und Radierungen, bei denen er zumeist Menschen darstellt, gehören zum Repertoire.

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In Thematik und Technik sucht er aber auch immer wieder neue Herausforderungen. Ein großer Pluspunkt der „ARTig“ ist für ihn auch, dass immer wieder neue Künstler dabei sind.

„Das ganze Bürgerhaus ist gefüllt mit Ideen und Schaffenskraft“, sagte Valentina Kvesic. Die Künstlerin war zum neunten Mal dabei, und ist jedes Mal von den vielen unterschiedlichen Stilrichtungen beeindruckt. „Die große Kreativität macht die Ausstellung so bunt und vielfältig, ich denke, hier geht jeder inspiriert nach Hause“, fügte sie an.

Zum ersten Mal bei den Dietzenbacher Kunsttagen dabei war Maria Ohnesorg. Sie wollte mit ihren Bildern in die Öffentlichkeit gehen und suchte dazu eine Sammelausstellung. „Ich kannte die „ARTig“ bisher nicht. Das die Ausstellung so groß ist und so viele Künstler mitmachen hat mich positiv überrascht“, sagte die 33 jährige, die mit ihren in Öl gespachtelten Bildern Menschen im Umgang mit ihrer Umwelt, ein Stück weit Einsamkeit und auch Freiheit zeigte.

„Freiheit“ war auch der Titel der Sonderausstellung im Foyer des Bürgerhauses. Mit Bildern von der Sehnsucht nach Freiheit, vom Kampf um Freiheit oder deren Errungenschaft, setzten die Teilnehmer das Thema mit künstlerischer Freiheit, auf ihre ganz eigene Weise um. Mit seiner Collage „Der strapazierte Begriff - „Freiheit“ zeigte Wilfried Nürnberger zum einen die gewonnene Freiheit nach der Französischen Revolution oder der Deutschen Einheit. Mit Impressionen von Flüchtlingen ließ er aber auch den aktuellen Ruf und die Suche nach Freiheit nicht außer Acht.

Auch Skulpturen, etwa von Arno Müller oder Wolfgang Mündl waren zu bestaunen. Bilder aber, in allen möglichen Arten und Techniken erstellt, waren das Gros der Ausstellung. 300 mal 140 Zentimeter maß das wohl größte von ihnen. Mehr als 60 Augen schauten dem Betrachter, von dem in Öl gemalten, dreiteiligen Bild mit Menschen, entgegen und vermittelten das Gefühl, selbst beobachtet zu werden. Gemalt wurde es von Irene L. Narciso. Die Künstlerin begann vor etwa drei Jahren mit dem Mittelteil des Kunstwerkes. Der linke und rechte Teil folgten im Laufe der Zeit. „Fertiggestellt ist das Bild immer noch nicht“, erzählt Narciso. „Ich habe immer wieder etwas überarbeitet“. Wenn das Gemälde fertig ist möchte sie es stiften. „Kunst ist Freude, und die Freude an diesem Bild möchte ich gerne irgendwann weitergeben“.