Heusenstammerin engagiert sich seit über 50 Jahren Barbara von Knorre erhält Ehrenbrief des Landes

Große Auszeichnung für die Heusenstammerin Barbara von Knorre: Für ihr Engagement in mehreren Ehrenämtern seit über 50 Jahren übergab ihr Landrat Oliver Quilling (Zweiter von rechts) im Beisein von Bürgermeister Halil Öztas (rechts) den Ehrenbrief des Landes Hessen. Foto: Jürgen Prochnow

Heusenstamm (m) - „Für die Menschlichkeit und das Miteinander“ engagiere sie sich in mehreren Ehrenämtern, und das seit fast 50 Jahren. Dafür überreichte Landrat Oliver Quilling bei einer Feierstunde im Kreishaus den Ehrenbrief des Landes Hessen an die Heusenstammerin Barbara von Knorre.

Die Zweite Vorsitzende des Freundschaftskreises Tonbridge & Malling ist seit 1988 an der Spitze des Vereins zur Pflege der Städtepartnerschaft mit der englischen Verbandsgemeinde tätig. „Sie pflegt intensive freundschaftlichen Kontakte, ihr Ziel lautet Völkerverständigung“, hob der Kreis-Chef hervor. Barbara von Knorre spreche fließend Englisch, was für die Aktivitäten des Verein wichtig sei.

Sie erledige die Öffentlichkeitsarbeit, organisiere die gemeinsamen Reisen nach England und innerhalb Deutschlands, koordiniere Vorträge und bereite das jährliche Picknick am Bannturm vor. „Freunde beschreiben sie als sehr engagiert, zuverlässig und kollegial“, zitierte der Landrat, „keine Arbeit sei ihr je zu viel“. Viel Menschlichkeit bewies sie auch, als sie über einige Jahre zwei russlanddeutsche Familien betreute. Der Freundschaftskreis erhielt 2017 den Kulturpreis der Stadt Heusenstamm.

Ein weiteres ehrenamtliches Betätigungsfeld erschloss sich Barbara von Knorre 1986 mit dem Eintritt ins aktive Gemeindeleben der evangelischen Kirche. Zwei Jahre später wurde sie Mitglied des Vorstands der Kantorei. Mit Rat und Tat stehe sie dem Chor und der Gemeinde zur Seite. Die Geehrte unterstütze die Kantorei nicht nur mit ihrer Altstimme, sondern plane und verwirkliche auch Konzerte und Chorreisen.

„Frau von Knorre verfügt über ein hohes Pflichtbewusstsein und eine hohe Gewissenhaftigkeit“, fuhr der Festredner fort. Immer wieder gewinne sie Helfer und vermittle dank ihrer vielfältigen sozialen und kulturellen Beziehungen Zuschüsse und Spenden. Auch der ökumenische Gedanke liege ihr sehr am Herzen. Darüber hinaus koordiniere sie die Zusammenarbeit zwischen der Kantorei und den englischen Partnern, der Tonbridge Philharmonic Society. Seit Jahrzehnten verbindet die Heusenstammer Sänger und die Gesellschaft eine enge Freundschaft, die immer wieder in große Konzerte hervorbringe, unterstrich Quilling.

Im Jahre 1987 wurde Barbara von Knorre in „The International Women’s Club of Frankfurt“ aufgenommen. Von 1989 bis 2016 führte sie dort die „History Working Group“. Hier organisierte sie für die internationale Gemeinschaft Referate zu historischen Themen, Ausstellungsbesuche und historische Führungen in verschiedenen Städten Deutschlands.

Ab 1998 bekleidete sie für sechs Jahre einen Vorstandsposten in der Bezirksgruppe Frankfurt der „Vereinigung des Adels in Hessen“. Darüber hinaus war sie dort Kulturreferentin. Mit großen Einsatz und Geschick plane die Preisträgerin außerdem Besuche im Theater oder im Museum.

„Ihre hohe soziale Kompetenz zeichnet sich dadurch aus, dass sie fortwährend die Kommunikation zwischen den Nationen fördert und bestrebt ist, eventuell Trennendes zu überwinden“, befand der Landrat. „Die gelebte Idee Europas und der Freundschaft sind auch ein Vorbild für Kinder und Jugendliche“, betonte Quilling. Frank Lortz, Vizepräsident des hessischen Landtags, überreichte die Urkunde und eine Anstecknadel.

Für die Ausgezeichnete sei Teamarbeit und die Abstimmung mit ihrem Ehemann sehr wichtig, dem Quilling mit einem Präsent dankte. Bürgermeister Halil Öztas zeigte sich stolz ob der „echten Europäerin“ in seinen Reihen: Geboren in Kattowitz in Polen habe sie lange in Finnland gelebt, bevor sie in die Schlossstadt zog. „In Tonbridge bewege man sich überall auf ihren Spuren, so im Heusenstamm Forest und mit Hinweistafeln zur Verschwisterung. Der Rathauschef stellte fest, „Völkerverständigung geht nur mit Menschen wie sie“.

Barbara von Knorre erklärte ihr Engagement mit viel Freude und Leidenschaft. Auch die Aufgabenteilung mit dem Ehemann sei wichtig.