Christi Himmelfahrt wurde oft für einen Familienausflug genutzt „Festmeile“ bietet Besuchern am Vatertag viel Abwechslung

Einige Gartenfreunde nahmen sich beim Vatertagsfest des Obst- und Gartenbauvereins der jüngsten Gäste an, luden die Kinder ein, vor dem Naturgarten Becher und Töpfe zu bemalen. Da griffen auch manche Mütter zu Pinsel und Farbe. Foto: m

Heusenstamm (m) – War in der Vergangenheit so manche Vatertagsrunde eher eine Art Himmelfahrtskommando, ausgestattet mit reichlich Hochprozentigem auf dem Bollerwagen oder dem Fahrrad-Anhänger, wird der Termin heute oft für einen Familienausflug genutzt. Das zeigten am vergangenen Donnerstag die traditionellen Veranstaltungen auf der „Festmeile“ vom Rembrücker Pfarrgarten bis zum Heusenstammer Schlossweiher.

Dort verweilten viele Eltern mit ihren Kindern meist etwas länger. Denn neben Bier- und Kuchentheke, Grill und Friteuse lockte eine Regatta des Modellsportclubs auf dem Weiher. Die Modellbauer kooperieren schon lange mit den Gartenbauern – zu beider Vorteil.

Die Schlossstädter mit dem grünen Daumen feiern längst professionell. Kein Wetterbericht könnte die Naturliebhaber schocken, neben einer großen Pergola stellen sie ein mächtiges, grünes Zelt auf. Außerdem stecken die Hausherren einen eigenen Fahrrad-Parkplatz ab, schließlich ist der Drahtesel das bevorzugte Verkehrsmittel an diesem Tag. Ganze Mannschaften steuern die wohl bekannten Festplätze an, manche geben ihre Herkunft mit bedruckten T-Shirts und Schildern am Bier-Wagen preis wie etwa die Bieberer Germania-Radler.

Die Warteschlangen vor den Speisen- und Getränkeausgaben beim OGV hielten sich in Grenzen. Dafür sorgten rund 80 Mitglieder, die den Betrieb in zwei Schichten am Laufen hielten. Vorsitzende Pia Kemmerer war Dreh- und Angelpunkt, musste mit dem Dienstplan immer wieder improvisieren. Die Vereinsangehörigen arbeiteten ihre Stunden ab, die sie laut Vereinssatzung leisten müssen, viele packten aber auch länger mit an als geplant, freute sich die Leiterin.

Das kulinarische Angebot ist seit Jahrzehnten dasselbe, sagte sie. „Versuche, die Speisekarte zu ändern, mussten wir zurücknehmen“, schilderte sie die Erfolgsgeschichte von Bratwurst, Steak und Pommes. Einige Gartenfreunde nahmen sich der jüngsten Gäste an, luden die Kinder ein, vor dem Naturgarten Becher und Töpfe zu bemalen. Da griffen auch manche Mütter zu Pinsel und Farbe.

Nächste Station – Schermsee. Der Sportfischerverein bot standesgemäß eine breite Auswahl an Spezialitäten. Sie reichte von Lachs, Matjesfilet, Brat- und Bismarckhering im Brötchen über Kartoffelsalat, Backfisch und Kibbeling bis zu frittierten Calamares. Doch wer zu spät kam, den bestrafte die Pfanne. Die war nämlich schon am frühen Nachmittag leer. Die leckeren Attraktionen haben sich eben schon weit herumgesprochen. Das abschüssige Gelände mit Blick aufs Wasser und auf Seerosen allein lohnte aber schon, sein kühles Blondes dort zu genießen.

Die Alten Fußball-Herren des TV Rembrücken ziehen zu Himmelfahrt stets in den Kirchgarten zwischen Mariä Opferung und Pfarrheim. Den überspannt nämlich ein riesiges Zeltdach, und das schützt nicht nur vor Regen, sondern auch vor allzu intensiven Sonnenstrahlen. Also genossen nicht nur viele „Stahlross-Seilschaften“ aus der Umgebung die Grillwurst in dörflicher Atmosphäre. Und zu frischen selbst zubereiteten Salaten.

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