19 Zugnummern schlängelten sich beim 27. Fastnachtsumzug durch die Straßen „Gärtner und Blumentöpfe“ beeindruckten die Jury

Heusestamm Helau! Der Karneval Klub Disharmonie konnte die Jury von sich überzeugen und belegte den ersten Platz. Foto: Schmedemann

Heusenstamm (liz) – Der Narrengott Jokus muss wohl wirklich viel für die Heusenstammer übrig haben. Zwar pfeift der Wind noch recht ordentlich, doch der Himmel reißt pünktlich zum Start des diesjährigen Fastnachtsumzuges auf. Den ganzen Morgen nieselte es unerbittlich und die Narren hatten bereits die Regenponchos über die bunten Kostüme geworfen. Freudestrahlend werden diese jedoch wieder über den Kopf gezogen und dieselbe Geste mit einem kräftigen „Heusestamm Helau“ wiederholt.

So schallt es durch die Straßen der Schlossstadt, während Bonbons fliegen und Klein und Groß das bunte Treiben verfolgen. Da folgen Schneemänner laufenden Fliegenpilzen und Zahnpastatuben gefährlichen Wikingern mit großen Hörnern. Die Stimmung ist „wie immer großartig“, wie Zuschauer Christian Bauer findet. „Der Zug ist gemütlich, nicht überlaufen und man trifft immer jemanden“, sagt er. Katharina Mieth fügt hinzu: „Es ist schön, dass die Altstadt damit so belebt wird, auch im Anschluss noch.“ Dem zweieinhalbjährigen Marco reicht der Trubel mit 19 Zugnummern offensichtlich. Er widmet sich derweil auf Papas Armen seiner süßen Ausbeute.

Während sich der Zug durch die Gassen schlängelt, stecken drei Kostümierte die Köpfe auf dem Kirchplatz zusammen. Katja Zeiger, Herbert Margraf und Pfarrerin Ulrike Schweiger bilden die Jury, die im Anschluss an den Zug drei besten Zugnummern auszeichnet. Platz drei belegt die TSV Fußballabteilung, die als Schneemänner mit ihrem Motto „Wann wird es mal wieder richtig Winter“ eine berechtigte Frage stellen. Auf den zweiten Platz und ins Herz der Jury spielen sich die Musiker des TSV Blasorchesters. „Die spielen wirklich seit 111 Jahren ununterbrochen und bewegen sich und andere – das muss man mal würdigen“, meint Margraf. Beeindruckt von der Kreativität der Erstplatzierten zeigt sich die Pfarrerin. Als „Gärtner und Blumentöpfe“ verbreitet der Karneval Klub Disharmonie gute Laune in Grün und Gelb.

Björn Uhl vom Zusammenschluss FKK (Feuerwehr, Karneval Klub und Kirche) resümiert: „Es könnte schöner nicht sein.“ Bürgermeister Halil Öztas sagt: „Es war eine schnelle Entscheidung, den Zug stattfinden zu lassen.“ Man dürfe sich nicht den Spaß nehmen lassen. Diesen hatten die Narren auch noch bis abends – beim gemeinsamen Ausklang der närrischen Zeit auf dem Kirchplatz.

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