22 Teilnehmer bei DRK-Aktion Lebensretter üben am Langener Waldsee

Janina Sygo zeigt Felix Störtländer und Büsra Baltas die korrekte Handhabung der Rettungsboje. Foto: Postl

Langen (lfp) – Am Ufer des Langener Waldsees steht eine Gruppe junger Leute, die sich über das Wetter unterhalten. Im Wasser schwimmt jemand, schon recht weit draußen, davon nehmen aber nur die auf den leichten Wellen dümpelnden Gänse Notiz. Plötzlich ist von der im Wasser schwimmenden Person nichts mehr zu sehen.

Da recken sich jedoch zwei Arme aus dem Wasser und auch ein Hilfe-Ruf ist zu vernehmen. Ohne zu zögern, rennt einer der jungen Leute los um dem scheinbar Ertrinkenden zu Hilfe zu kommen. „Halt! Du hast die Rettungsboje vergessen“, ruft jemand aus der Gruppe – und der zu schnelle Retter muss noch einmal zurück. „Es nützt ja nichts, wenn wir jemandem zu Hilfe kommen wollen, dann aber selbst Hilfe brauchen um die zu rettende Person aus dem Wasser zu bekommen“, nennt Harald Koch den Grund des Rückrufes. Mit dem Gurtretter um dem Körper und die lange Rettungsschnur hinter sich her ziehend, krault der junge Retter nun erneut dem „Ertrinkenden“ entgegen. Ist dieser erreicht und entsprechend gesichert, können die Helfer an Land beide ganz einfach aus dem Wasser ziehen.

Ausbildungsaktion des Deutschen Roten Kreuzes

Die ganze Aktion war freilich inszeniert und Teil einer Ausbildungsaktion des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz, die sich den Langener Waldsee als Übungsgewässer ausgesucht hatten. „Im Rahmen der Notfallsanitäterausbildung kooperieren wir mit anderen Hilfsorganisationen und üben verschiedene Rettungsmöglichkeiten“, erklärt Katharina Benlioglu, Pressereferentin des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz. Für diese Übungsaktion am Langener Waldsee waren Harald Koch und Janina Sygo als Kursleiter gewonnen worden. Christian Schuh aus Stuttgart hatte die Verantwortung für den Gesamtablauf, gab die einzelnen Übungsaufgaben vor und überwachte deren Ausführung.

Vom steilen Ufer in die kühlen Fluten des Langener Waldsees

Bevor die 22 Teilnehmer überhaupt etwas ausführen durften, musste erste einmal deren Rettungsfähigkeit hergestellt werden. Dies bedeutet eine Run-Swim-Run-Aktion, sozusagen zum Aufwärmen. Also 200 Meter Rennen, 200 Meter Schwimmen und nochmals 200 Meter Rennen. „Auf geht’s alle mir nach“, forderte Christian Schuh die Teilnehmer auf, rannte das steile Ufer hinunter und stürzte sich in die kühlen Fluten – alle anderen hinterher. Nach einer Schwimmrunde von 200 Metern, ging es dann im Eiltempo wider den Hang hinaus. Da kamen einige ganz schön aus der Puste. Im Laufe der Übungen wurden nicht nur das Retten aus dem Wasser geübt, sondern auch Zielwürfe mit einem Beutel, der an einem Seil befestigt war. „Daran kann sich die in Not geraten Person schon mal festhalten“, erklärte Harald Koch.

Auf die Ausbildung folgt Erholung im Wasser 

Ein ganz wichtiger Bestandteil des Tagesprogramms waren aber auch Befreiungsgriffe. „Es bringt ja wenig, wenn wir die zu ertrinken drohende Person erreicht haben und diese sich dann im Schockzustand buchstäblich mit Händen und Füßen an uns klammert“, erklärte Janina Sygo den Hintergrund dieser nicht unwichtigen Befreiungsgriffe. Nach dem mit vielen Übungen und Aufgaben gespickten Ausbildungstag konnten sich alle im Wasser erholen, bevor sie die Heimreise antraten. „Da komme ich bestimmt noch mal her, das ist ja ein wunderschöner See, den man in dieser Gegend überhaupt nicht vermutet“, war Malina Schneider vom Langener Waldsee begeistert.