Neue Dezernate mit ehrenamtlichen Stadträten besetzt Den Team-Gedanken im Blick

Stolz präsentieren (von links) Christian Scheeff, Erika Sickenberger und Petra Schneider neben Rathauschef Alexander Krey ihre Bestellungsurkunden als Dezernenten. Bild: p

Mühlheim – Stadtmarketing, Mainquerung und Seniorenarbeit: Das sind die neuen Dezernate, die Rathauschef Alexander Krey (CDU) vor Kurzem offiziell geschaffen hat. Bei der Besetzung der Stellen betritt der Christdemokrat für die Mühlenstadt in dieser Form bislang unbekanntes Terrain. Denn mit Parteikollegin Erika Sickenberger, Christian Scheeff (Die Partei) und Petra Schneider (Bürger für Mühlheim) betraut Krey gleich drei ehrenamtliche Stadträte mit neuen Aufgaben – eine Entscheidung, die keinesfalls dem Zufall entsprungen ist.

„Ich hatte von Anfang an die Idee, mit ehrenamtlichen Stadträten zu arbeiten und bin daher zeitnah auf die Verantwortlichen zugegangen, um herauszufinden, wer überhaupt dazu bereit ist, ein Dezernat zu übernehmen“, sagt Alexander Krey. Anschließend habe er sich ausgiebig mit den potenziellen Kandidaten über mögliche Themenfelder und Schwerpunkte unterhalten, „denn es sollte schon etwas sein, wo der- oder diejenige mit Herzblut und Engagement dabei ist“. Mit dem Ergebnis zeigt sich der Rathauschef derweil „mehr als zufrieden“, er sieht darin die Möglichkeit, die politische Arbeit in der Mühlenstadt künftig noch breiter aufzustellen.

„Wir hatten zwar in den 90er-Jahren schon mal zwei ehrenamtliche Dezernenten, damals stand allerdings noch eine ganz andere Konzeption dahinter“, erläutert der 40-Jährige. Man habe nun im Wesentlichen das System aus Neu-Isenburg adaptiert, was dort „schon sehr lange erprobt und über alle Parteigrenzen hinweg“ etabliert sei. „Das funktioniert sehr gut und auch für uns können sich daraus einige Vorteile ergeben“, beteuert Krey.

So sollen etwa wichtige Themenbereiche wie die mögliche Wiedereinführung einer Mainquerung durch die neuen Dezernenten zusätzlich zur ohnehin vorhandenen Abdeckung in der Verwaltung noch stärker vertieft werden. „Ich möchte die Arbeit damit keinesfalls abdrücken, sondern vielmehr das Portfolio an Themen, die wir gemeinsam entwickeln können, erweitern“, stellt der Volljurist klar und versichert, auch in Zukunft jederzeit als Ansprechpartner bereitzustehen. „Für mich liegt der Fokus ganz klar auf dem Team-Gedanken, weshalb ich auch weiterhin meine Unterstützung anbieten und den Dezernenten darüber hinaus die Arbeitskraft der Verwaltung zur Verfügung stellen werde.“

Demnach können die Ehrenamtler künftig in einem eigens dafür gegründeten Dezernatsbüro auf sämtliche Funktionen des Rathaus-Backoffice, etwa zu Recherchezwecken, zugreifen. „Für uns ist es natürlich eine tolle Möglichkeit, einen funktionierenden Apparat nutzen zu können“, so Petra Schneider. Die Mainquerungs-Dezernentin bezeichnet die neue Ausrichtung als „Win-win-Situation“, insbesondere dank der Schwerpunktsetzung auf einzelne Themenfelder sei ein deutlich fokussiertes und effizienteres Arbeiten möglich.

Christian Scheeff, seit Kurzem verantwortlich für das Stadtmarketing, sieht das ganz ähnlich. Er ist sicher, dass sich mit der Zeit wichtige Synergieeffekte zwischen den einzelnen Schwerpunkten einstellen werden. „Die Themen überschneiden und beeinflussen sich alle gegenseitig“, meint der Stadtrat. „Wir sehen uns daher als großes Team.“

Neben der internen Zusammenarbeit sollen die neuen Dezernenten künftig auch als Ansprechpartner und Anlaufstelle für Ideen und Anmerkungen von außen, etwa seitens der Bürger, fungieren. „Ich sehe das als ein niedrigschwelliges Angebot, insbesondere für ältere Menschen und finde es schön, in Zukunft als Gesicht und Vermittlerin agieren zu können“, freut sich Erika Sickenberger, Dezernentin für Seniorenarbeit, auf ihre neue Aufgabe.

Und das muss auch noch nicht das Ende gewesen sein, wie Bürgermeister Alexander Krey verrät. „Ich bin sehr froh, dass wir jetzt schon mal mit drei Dezernenten starten können, aber mein Angebot richtet sich an alle im Magistrat vertretenen Fraktionen“, versichert der 40-Jährige. „Sollten sich SPD und Grüne also noch dazu entscheiden, einen Themenbereich übernehmen zu wollen, können wir selbstverständlich gern darüber sprechen.“

Von Jan Lucas Frenger