Fünffache Deutsche Meisterin in rhythmischer Sportgymnastik Isenburgerin Lea Tkaltschewitsch trainiert neunmal pro Woche

Lea Tkaltschewitsch in farbenfrohem Kostüm bei einem ihrer Wettkämpfe. Foto: DTB/p

Neu-Isenburg (rf) – Lea Tkaltschewitsch ist ein Star in ihrer Heimat. Die 17-Jährige hatte bereits im vergangenen Jahr bei den deutschen Meisterschaften in der rhythmischen Sportgymnastik vier von fünf Titeln abgesahnt – in diesem Jahr holte die für die TSG Neu-Isenburg startende Sportlerin sogar die Goldmedaille in allen fünf Disziplinen. 

So viel Erfolg kommt nicht von ungefähr: „Ich trainiere neunmal pro Woche“, sagt Lea Tkaltschewitsch. Die erste Einheit dauert morgens von sieben bis neun Uhr. Im Anschluss geht’s in die Schule. Und montags, donnerstags und samstags muss sie auch noch am Nachmittag ins Training. „Da ist dann erst um 19 Uhr Schluss.“

Ein straffes Pensum, zumal das Lernen für Klausuren in diesem Zeitplan noch nicht untergebracht ist. Zwei Jahre muss die 17-Jährige noch die Schulbank drücken, dann hat sie ihr Sport-Fachabi in der Tasche. Viel Zeit, um Freunde zu treffen, bleibt dabei nicht. „Am Freitagabend gehe ich manchmal mit Freunden in die Stadt, vielleicht etwas trinken. Aber nie lang.“ Auch Partys müssen ausbleiben. „Das geht nur in den Ferien. Ansonsten bin ich nach dem Training zu geschafft.“

Die Gymnasiastin lebt zusammen mit ihrer ebenfalls turnenden 19-jährigen Schwester Sina in Fellbach-Schmiden bei Stuttgart, wo auch der Stützpunkt der Nationalmannschaft für rhythmische Sportgymnastik ist. „Wir haben schon früher zusammen im Internat gewohnt. Wir haben also ein gutes Verhältnis.“ Zuhause in Neu-Isenburg ist Lea Tkaltschewitsch nur noch selten. Dafür kommen sie ihre Eltern regelmäßig in Stuttgart besuchen. Vermissen muss sie den engsten Familienkreis also nicht. „Aber meine Cousins und Cousinen fehlen mir sehr. Die waren immer wie Geschwister für mich.“

Schwer fällt es der 17-Jährigen auch, wenn sie Gleichaltrige ihre Freizeit genießen sieht. „Das ist schon oft gemein zu sehen, wenn meine Freunde nach der Schule ins Schwimmbad gehen.“ Trotzdem hält die blonde Neu-Isenburgerin unbeirrt an ihren Zielen fest. „Im September nehme ich an der Weltmeisterschaft in Sofia teil. Da will ich unter die ersten 21 und ins Mehrkampffinale kommen.“

Für die junge Sportlerin ist klar: „Da muss schon alles perfekt sein.“ Sie wolle sich mehr trauen als bei der deutschen Meisterschaft, wo sie am Reifen nicht ihr ganzes Können gezeigt habe. Wichtig ist ihr dabei auch zu erklären, welche intensive Arbeit die Rhythmische Sportgymnastik erfordert: „Fast alle, die den Sport nicht kennen, denken, mit ein bisschen Herumspringen und Drehen ist es getan.“ Wenn sie dann aber eines der Videos sehen, in denen Lea Tkaltschewitsch turnt, lautet die Reaktion danach meistens nur: „Wow, krass!“