Handarbeitskreis der Marktplatzgemeinde unterstützt Näherinnen in Nicaragua „Man muss doch helfen“

Inmitten des Weihnachtsbasars (von links): Karin Seddig, Elke Krause, Renate Rosenberg und Katharina Mieskes. Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Man kennt die Bilder aus dem Fernsehen und den Sozialen Netzwerken: In riesigen Hallen sitzen Näherinnen, die für harte Arbeit wenig Lohn erhalten. Sie arbeiten für namhafte Firmen oder auch die Discounter-Ketten. Meist werden diese schon als unmenschlich zu bezeichnenden Arbeitsbedingungen mit Fabriken in Fernost in Verbindung gebracht, doch es gibt auch in Mittelamerika „billige“ Arbeitskräfte.

Der Handarbeitskreis der Evangelisch-reformierten Gemeinde am Marktplatz näht, strickt und häkelt selbst, um die Näherinnen in den Fabriken in Nicaragua zu unterstützen. „Es mag paradox klingen, aber uns macht es Freude, ohne Zwang und Zeitdruck schöne Handarbeiten herzustellen, die wir bei unseren Basaren anbieten. Den Erlös stellen wir für verschiedene Projekte zur Verfügung, in diesem Jahr spenden wir für die Organisation MEC“, erklärt Karin Seddig. Das Programm läuft unter der Obhut „Brot für die Welt.“

Die Organisation MEC (Movimiento de Mujeres Trabajdoras y Desempleadas Maria Elena Cuadra) unterstützt die Arbeiterinnen in den Textilfabriken und klärt sie über ihre Rechte auf.

„Wenn man um die Arbeitsbedingungen dieser Arbeiterinnen weiß, dann muss man doch helfen“, sagt auch Elke Krause, die den Handarbeitskreis leitet. Sie verweist darauf, dass man sich nicht nur zum „Arbeiten“, also Stricken, Häkeln oder Nähen trifft, sondern auch die Geselligkeit pflegt. „Wir treffen uns zweimal im Monat hier im Gemeindehaus, aber nicht nur zum Arbeiten, sondern es gibt auch gemütliche Abende, Grillfeiern und einen kleinen Ausflug“, erklärt Rosenberg.

Aber Renate Rosenberg hat noch ein anderes Anliegen. „Wir sind in die Jahre gekommen und suchen nun jüngere, die Freude an jeder Art von Handarbeit haben“, so Rosenberg. Es werden keine Profis gesucht, sondern die „alten Hasen“ zeigen gerne, wie man was macht und Material ist im Fundus reichlich vorhanden. „Wir sind offen für alle Neuerungen, die mit einem Generationswechsel einhergehen und freuen uns selbst über neue Ideen“, lädt Renate Rosenberg alle Interessierten ein, am zweiten und vierten Montag ab 19 Uhr in das Gemeindehaus zu kommen.