Lions-Club übergibt Erlöse aus dem Entenrennen auf dem Main Junge Menschen fördern als Ziel

Mit 4000 Euro bekommt die Diakonie den höchsten Betrag, die sich mit „Tilda“ in der Nachmittagsbetreuung der Mathildenschule engagiert. Von links: Horst Schneider, David Mayer, Jacqueline Tyll, Hannah Mihovilovic, Ulrich Tiegel und Robert Brendel. Foto: man

Offenbach (man) – Einen Scheck über 2500 Euro holt sich Detlef Reißmann ab, der Vorsitzende der SG Wiking Offenbach. Bei einem Ruderverein wie der Wiking denke man automatisch an den Bizeps, wenn es darum geht, die Jugend zu stärken, sagt Reißmann. Der frühere Steuermann erzählt von einer Fotoserie, die Eltern auf einer Regatta schossen: „Ein typisches Ruderbild, wie etwa vom Start, war nicht darunter.“ Statt dessen seien Jugendliche zu sehen, die miteinander ein Boot tragen oder zusammen im Zelt sitzen, „im Verein erleben sie ein soziales Miteinander“.

Mitte September schwammen auf dem Main beim längst traditionellen Gaudirennen des Lions Club Offenbach-Lederstadt 7000 rote Enten um die Wette. Der stolze Erlös von 20.000 Euro soll den Zweck erfüllen: „Wir machen Offenbacher Kinder stark.“

Lions-Präsident Horst Schneider und Ulrich Tiegel vom Förderverein des Clubs übergaben am Dienstag in den Räumen der Diakonie an der Arthur-Zitscher-Straße die symbolischen Schecks.

Reißmann erklärt, wie die Wiking es schafft, für Nachwuchs zu sorgen. Mit einem Ergometer im Gepäck, besucht der Club Offenbacher Schulen. Das funktioniere nicht, in dem man anrufe und erkläre, man wolle irgendwann mal kommen, um dann einen bürokratischen Ablauf in Gang zu setzen, der im Nirgendwo mündet. Konkret fragt man an, „wann hat die sechste Klasse Sportunterricht? Wir kommen.“

In drei Jahren probierten sich 3400 Offenbacher Schüler von der fünften bis zur siebten Klasse am Ergometer aus. Wer durch Talent auffiel, den luden die Trainer zum Probetraining ein: „Im vergangenen Jahr qualifizierten sich 17 Jugendliche, die wir durch das Programm gewonnen haben, für die Deutschen Meisterschaften.“ Wie der Verein das Geld verwendet, steht fest: „Ergometer gehen leider auch kaputt.“

Der Erich Kästner-Schule überweist der Lionsclub ebenfalls 2500 Euro. Davon schafft sich die Schule ein „Tombalino“ an, mit dem sich Trommeln, Singen und Bewegung verknüpfen lässt. Die Leiterin Birgit Rabanus erklärt, worum es an ihrer Schule geht. Bei „Sprachförderung“ denken die meisten an Stottern, „darum kümmern sich aber Logopäden“. Die Kinder an der Kästner-Schule haben Probleme, Sprache und Handlung miteinander zu verknüpfen. Ein Kind, das den Auftrag bekommt, zum Regal zu gehen und ein Buch herauszunehmen, steht dann zwar davor, das zweite Teil des Satzes kam schon nicht mehr an. Kinder, die zu früh auf die Welt kamen, sind häufiger von dem Problem betroffen.

Rabanus freute sich vor kurzem über die Mail eines ehemaligen Schülers, „ohne euch hätte ich mein Abitur jetzt nicht“.

Die Mathildenschule liegt mit der Innenstadt nicht gerade in einem Viertel, das als so beschaulich gilt wie München-Nymphenburg oder Hamburg-Blankenese. Musik, die auch an Gymnasien meist ein Nischendasein führt, steht unter dem Dach von Grund-, Haupt- und Realschulzweig aber im Mittelpunkt. Leiter Oliver Schröder erzählt von den Konzerten der Schüler, von den erlebnisreichen Probewochen in Italien. Für Instrumente nimmt er 1500 Euro gerne mit.

Der mit 4000 Euro höchste Betrag hängt auch mit der Mathildenschule zusammen. Robert Brendel, der stellvertretende Leiter der Diakonie im Dekanat, erzählt, erst mal nicht vor Freude umgefallen zu sein, als Oliver Schröder in ansprach, ob sich die Diakonie nicht um die Nachmittagsbetreuung an seiner Schule kümmern wolle. Dennoch schlug er ein.

Seit einem Jahr betreuen Jacqueline Tyll, Hannah Mihovilovic und David Mayer im Projekt „Tilda“ 30 Kinder nicht nur bei den Hausaufgaben.

Ansonsten durfte die Wilhelmschule, das THW, die FFW Rumpenheim, der 1. Judo Club Samurai, das Kinderhaus Jona und die Leibniz-Schule einen Scheck über einen vierstelligen Betrag mit nach Hause nehmen.

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Schöne Fassade

Wenn ja alles so toll ist/war dann fragen wir uns warum die dunkelhaarige Dame auf dem Bild immer noch ungerne an eurem Gebäude vorbeikommt, obwohl sie schon so lange nicht mehr bei beschriebenem Arbeitsplatz arbeitet. Fraglich warum eine Diplom-Psychologin solche Jobs überhaupt noch annehmen muss. Alles verwunderlich für ehemalige Schüler die offenbar jetzt mehr wissen...