Aufwertung des Stadtteils im Fokus Ortsbeirat fordert Toiletten an der U-Bahnhaltestelle Enkheim

Der Ortsbeirat 16 fordert öffentliche Toiletten an der U-Bahnendhaltestelle „Enkheim“. Foto: ahe

Bergen-Enkheim (ahe) – Bei der Sitzung des Bergen-Enkheimer Ortsbeirats stimmte das Gremium für einen WBE-Antrag zur Installation von Toiletten an der Haltestelle „Enkheim".  Auch der Antrag der Grünen zur Bildung einer AG „bespielbare Stadt“ wurde angenommen.

Erfreuliche Nachrichten hatte indes Ortsvorsteherin Renate Müller-Friese (CDU) dabei und verkündete eine Komplettsanierung des Weißen Turms in der Gangstraße, die noch in diesem Jahr beginnen soll. Der Umbau des Schelmenburgplatzes wird dagegen auf 2018 verschoben, damit die in diesem Jahr anstehenden Festivitäten, wie unter anderem das Bergen-Treffen, nicht beeinträchtigt würden. Entmutigende Nachrichten gab es für die Schule am Hang zu vermelden: Es seien, so Müller-Friese, nun erst einmal Mittel bereitgestellt worden, um in den kommenden anderthalb Jahren zu prüfen, ob die Schule überhaupt saniert werden könne oder gleich komplett abgerissen werden müsse. Schnelle Lösungen seien da leider nicht in Sicht.

WBE kritisiert Verschmutzungen an der U-Bahn-Endhaltestelle „Enkheim“

Bei der anschließenden Diskussion der Ortsbeiräte zu den einzelnen Tagesordnungspunkten stachen diesmal besonders mehrere Anträge der WBE hervor, nicht zuletzt die Forderung nach einer Toilettenanlage im Bereich der U-Bahn-Endhaltestelle „Enkheim“. Dabei zeigten sich die Mitglieder des Gremiums weitgehend einig, dass dringend etwas geschehen müsse, da es an dieser Stelle vielfach fäkale Verschmutzungen gebe. Vor allem in den frühen Morgen- sowie späten Abendstunden bestehe keine Möglichkeit mehr, eine öffentliche Toilette aufzusuchen. Der Antrag wurde also angenommen; ein möglicher Standort für die Toiletten muss jedoch noch diskutiert werden.

Ein weiterer Antrag der WBE sah die Beachtung einer Barrierefreiheit beim geplanten Umbau des Schelmenburgplatzes vor, vor allem, was den Zugang zur Schelmenburg mit ihrer Jugendmusikschule betreffe. Dieser Antrag wurde indessen erst einmal zurückgezogen, um der entsprechenden Planungsgruppe Gelegenheit zu geben, barrierefreie Zugänge zur Burg sowie eventuell auch zum Restaurant zu entwerfen.

Emotionale Diskussion um die Einrichtung eines Friedwalds

Emotional wurde es dann mit dem WBE-Antrag zur Einrichtung eines „Friedwalds“ in einem Bereich des Enkheimer Walds, in dem die Asche Verstorbener in biologisch abbaubaren Urnen unter Bäumen beigesetzt werden könne. Auch Müller-Friese bestätigte, dass dieser Wunsch seitens der Bevölkerung schon oft an sie herangetragen wurde und der Bedarf sicherlich da sei. Dimitrios Bakakis (Grüne) riet allerdings von der Beauftragung des Unternehmens „Friedwald GmbH“ aufgrund von eventuellen, zukünftigen Haftungsfragen ab und schlug vor, erst einmal die Entwicklung des neuen Trauerwalds in Oberrad abzuwarten, um dann von diesen Erfahrungen zu profitieren. Außerdem müsse daran gedacht werden, die entsprechenden Wege innerhalb des Waldgebiets herzurichten sowie Toiletten aufzustellen. Günther Kraus (WBE) hielt allerdings dagegen, dass die Wege im Enkheimer Wald ja bereits vorhanden seien und nichts weiter angelegt zu werden brauche als eine Hinweistafel zu Beginn des Geländes sowie die Namensschilder an den Bäumen. Unter der Bezeichnung „Trauerwald“ wurde der Antrag angenommen.

Dimitrios Bakakis will Bergen-Enkheim auf seine Eignung als bespielbare Stadt prüfen lassen

Ebenfalls angenommen – und zwar einstimmig – wurde ein Vorstoß der Grünen auf die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft, die den Stadtteil auf seine Eignung als „bespielbare Stadt“ hin prüfen solle. Dabei handele es sich, wie Bakakis erläuterte, um ein Konzept, das Kindern mehr sichere Spielmöglichkeiten im öffentlichen Raum bieten solle. Dafür würden Straßen ausgewählt, deren Fußwege von einer größeren Anzahl an Kindern genutzt würden und auf denen ausreichend Platz für ein Spielangebot sei. Dies könnten Punkte im Pflaster sein, Balken zum Balancieren oder Objekte zum Klettern und Hüpfen. Bereits in der allgemeinen Bürgerfragestunde hatte sich Michael Steigerwald zu diesem Thema eingeschaltet und angestoßen, im Zuge dieser Untersuchung gleichzeitig Ideen für eine „besitzbare Stadt“ zu sammeln, bei der bereits bestehende Objekte mit einfachen Mitteln zu Sitzgelegenheiten umfunktioniert werden können. Dieser Vorschlag wurde schließlich in den Antrag aufgenommen; außerdem soll auch der Seniorenbeirat einbezogen werden.

Die kommende Sitzung findet voraussichtlich am Dienstag, 18. April, um 19.30 Uhr in der Nikolauskapelle, Marktstraße 56, statt. Antragsschluss dafür ist Dienstag, 4. April, um neun Uhr.