Sichtbare Fortschritte im Baugebiet Leuchte Straßen eröffnet

An der Leuchte geht es voran (von links): Wilfried Bender, Mirsad Sejfic und Wolfgang Siefert geben mit dem Durchschneiden des Bandes die Straße „An der Sandkaute“ frei. Bild: Jeannette Faure

Bergen-Enkheim (jf) – Die asphaltierte Straße „An der Sandkaute“ glänzt im Regen. Links davon hat sich eine Art See gebildet. Im Vordergrund rechts liegt eine von Zäunen umgebene Düne. Sie steht unter Naturschutz. Rechts im Hintergrund sind Baumaschinen auf dem Baugebiet am Werk. „Das Grundwasser ist seit Januar hier um 60 Zentimeter gestiegen. Aber wir haben eine Lösung gefunden“, sagte Mirsad Sejfic, Projektleiter der Nassauischen Heimstätte, zur offiziellen Eröffnung der Straßen.

1977 wurde ein erster Bebauungsplan für das 12,3 Hektar große Areal erarbeitet. 2005 beschloss die Stadtverordnetenversammlung das Wohngebiet „Leuchte“, fünf Jahre später begannen die ersten Vorarbeiten, die eigentlichen Bauarbeiten starteten im August 2014. Der steigende Grundwasserspiegel stoppte das Projekt schon nach vier Monaten.

Der schlimme Regen im Juni 2016 mit großen Überflutungen führte zur grundlegenden Überarbeitung der Pläne. Im Frühling 2021 ging es weiter an der „Leuchte“. Nun gibt es ein Trennsystem, um das Straßen- und Privatwasser kontrolliert über zwei Kilometer Kanalsystem in den Main zu leiten. Der Weg für den Hochbau ist frei. „Wir haben Anfang dieses Jahres mit dem Tiefbau begonnen, Anfang März werden die Entwässerungsarbeiten folgen“, erklärte Sejfic.

In der Leuchte wird es 220 Wohneinheiten geben, dreigeschossige Wohnzeilen, Reihen- und Doppelhäuser. Etwa 69 geförderte Wohnungen gehören ebenfalls dazu. Während die geförderte Quadratmetermiete bei fünf Euro beginnt, muss man im Eigentum mit etwa 6500 Euro pro Quadratmeter rechnen.

„Das Projekt ‚Leuchte’ hat allen Beteiligten sehr viel Geduld abgefordert“, stellte Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) fest. Doch nun geht es voran. Die Grünflächen sollen im Frühjahr fertig werden, der Waldspielplatz Leuchte bekommt neue Spielgeräte, ein Kleinkinderspielplatz wird im Bereich Rangenberstraße entstehen. „Das Projekt ist nachhaltig geworden“, unterstrich der Dezernent. So wurde Material aus dem Rückbau alter Straßen verwendet und mit Niedrigtemperaturasphalt zwecks CO2-Einsparung gearbeitet. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet, auf dem Gebiet gibt es 14 Messstationen. Die Stadt investiert acht Millionen in den Straßen- und Kanalbau, weitere zwei Millionen sind für die Grünanlagen vorgesehen.

„Die Nassauische Heimstätte gibt 55 Millionen Euro für das Wohngebiet Leuchte aus. Eine Kita ist ebenfalls geplant. Wir wollen Ende 2026 fertig sein“, informierte Wolfgang Koberg, Leiter des Servicecenters.

Die grünen Achsen sind mit etwas Fantasie schon jetzt zu erkennen, es gibt Straßen und außerdem Verbindungswege, die Radfahrern und Fußgängern vorbehalten sind. Zwei Ladestationen für E-Autos und Plätze für Carsharing sind ebenfalls geplant.

Nachhaltig ist der Straßenbau: Der Aufbau der Straße und der Versorgungsleitungen ist im Baustraßenstandard fertig. Nach Abschluss des Hochbaus werden Fahrbahn und Gehwege komplett hergerichtet.