Seniorentheater begeistert mit kurzweiligem Programm Etwas Mut gehört dazu

Die Mitglieder der Theatergruppe „Wir für Euch“ vor und auf der Bühne in der Budge-Stiftung. Bild: Faure

Seckbach (jf) – „In das Dunkel dieser alten, kalten Tage fällt das erste Sonnenlicht.“ Mit diesen Zeilen beginnt das Gedicht „Nennen wir es Frühlingslied“ von Mascha Kaléko. Und mit dem Vortrag von Bärbel Kahnke begann der Theaternachmittag der Gruppe „Wir für Euch“ in der Budge-Stiftung in Seckbach.

Seit 2007 gibt es die Senioren-Theatergruppe, die Helga Heise leitet. „Die meisten der Seniorinnen und Senioren haben nie zuvor auf der Bühne gestanden. Mit der Lust am Ausprobieren und Improvisieren werden kleine Sketche, Texte und Gedichte gemeinsam ausgesucht, geprobt und schließlich aufgeführt“, sagte Heise und unterstrich: „Sich im hohen Alter auf der Bühne zu zeigen, ist mutig. Es erfordert in der Gruppe Konzentration und Einfühlungsvermögen.“

Beides bewiesen die 13 Mitglieder vor vielen Zuschauern im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal der Budge-Stiftung. Auf das Gedicht von Mascha Kaléko folgten noch weitere Sketche und Verse von Karl Valentin, Eugen Roth, Loriot, Wilhelm Busch, Horst Pillau, Erich Kästner, Franziska Polanski, Robert Gernhardt, Consilia Lakotta, Joachim Ringelnatz und Ute-Karen Voigt – Letztere gehört zum Ensemble und schreibt selbst Gedankensplitter und Gedichte.

Neben ihr und der bereits erwähnten Bärbel Kahnke trugen Monika Hessenberg, Norbert Zingler, Brigitte Waschweger, Jo Rippier, Renate Rauch, Gesa Irwahn, Andrea Wölbling, Micheline Gürtler und Viktoria Pollmann vor, dazu gehört von Anfang an Gerda Hilpert, mit 96 Jahren ist sie die Älteste in der Gruppe – und sie ist immer noch mit Freude dabei. Myke Findeklee moderierte die Veranstaltung, in der komische, fröhliche und nachdenkliche Texte zu hören waren. Die Vortragenden erhielten viel Beifall.

„Ich möchte noch etwas aufsagen“, bemerkte Waltraud Stock am Ende des unterhaltsamen Nachmittags. Die Bewohnerin hatte die ganze Zeit in der ersten Reihe gesessen und begeistert zugehört. Nun trug sie selbst das Gedicht „Die Maus“ von Heinz Erhardt vor. Auch ihr wurde mit Applaus gedankt.

Heise bedankte sich nach der Aufführung mit einer kleinen Aufmerksamkeit bei Michael Dietrich vom Sozialdienst der Budge-Stiftung. Seit Gründung der Gruppe unterstützte er sie bei ihren Proben und Aufführungen.

Wer Lust auf Theater hat, kann jeden Dienstag von 18 bis 19.30 Uhr zu einer Probe kommen. Oder sich bei Helga Heise unter Z 069 473261 melden.