Freiwillige Feuerwehren leisteten 1280 Einsätze Kritik an alten Fahrzeugen und fehlender Ausstattung

Brandschutz-Dezernentin Annette Rinn (FDP) gab einen finanziellen Überblick über geplante Ausgaben. Bild: Ingrid Zöllner

Eckenheim (iz) – Ohne die freiwilligen Feuerwehren mit ihren ehrenamtlichen Mitgliedern in Frankfurt, die die Berufsfeuerwehr unterstützen, wäre das hohe Sicherheitsniveau in der Bankenstadt nicht gegeben. Das betonte der Vorsitzende Dirk Rübesamen beim Kreisfeuerwehrverbandstag. „Die Freiwillige Feuerwehr ist ein besonderes gesellschaftliches Gut. Jeder findet bei uns seinen Platz“, sagte der Stadtbrandinspektor. Die Feuerwehr sei ein Garant für Integration: „Wir heißen jeden, der zu uns kommt, willkommen.“ Die Ehrenamtler stünden indes vor vielen Herausforderungen wie Kürzungen, Einschränkungen in den Ausstattungen und veralteten Feuerwehrfahrzeugen. „Wir sind nicht nur Aushilfen oder Nachrücker, sondern eine gut ausgebildete und flexible Einsatzmannschaft!“

In den 28 Einheiten (plus Hundestaffel) gebe es fünf Fahrzeuge, die mehr als 30 Jahre alt seien. „Die Instandhaltung wird schwieriger, die Fahrzeuge stehen häufiger und länger in der Werkstatt. Somit können weniger Fahrzeuge zum Einsatz raus, worunter die Nachwuchsarbeit leidet“, fasste Rübesamen zusammen. Im schlimmsten Fall müssten Feuerwehrleute beim Einsatz zuhause bleiben. „Wir benötigen einen Durchbruch bei der Beschaffung von Fahrzeugen“, sagte er und blickte an den Tisch mit den Gästen aus der Politik.

In die gleiche Kerbe schlug Jürgen Maier, Ehrensprecher des Technischen Hilfswerks, Landesverband Hessen: „Wer mehr Menschen im Ehrenamt möchte, damit mehr Personal für die Feuerwehr, der muss für Ausstattung und Gerätehäuser sorgen!“ weiterlesen auf Seite 2

Aktuell sind in der Einsatzabteilung 954 Menschen (davon 144 Frauen) aktiv, in der Jugendfeuerwehr wirken 581 Jugendliche mit, in der Minifeuerwehr sind es 380. VErgangenes Jahr kam in Bergen eine Minifeuerwehr dazu – die Sparte wuchs in Frankfurt um 70 Mitglieder. 2024 soll in Griesheim mit dem Bau des Gerätehauses begonnen werden. Die Planungen für das Gerätehaus in Oberrad seien in vollem Gange.

Insgesamt gab es für die Feuerwehren 1280 Einsätze mit 8450 Einsatzstunden 2023. Davon entfielen 540 auf Alarmierungen wegen Feuers, 465 für Technische Hilfeleistungen und 47 für Notfallseelsorge. Annette Rinn, Dezernentin für Ordnung, Sicherheit und Brandschutz (FDP), konnte nur in Teilen Positives dazu steuern. Für die Berufsfeuerwehr seien neue Fahrzeuge bestellt worden, die bereits gebaut und 2025 ausgeliefert werden sollen. „Wenn diese Lieferung erfolgt ist, werden die bisherigen Fahrzeuge der FF zur Verfügung gestellt.“

Sie ergänzte, dass die beiden Gerätehäuser in Griesheim und Oberrad eine Investition von je fünf Millionen Euro erforderten. Bei der Planung 2017 seien dies noch Investitionskosten von 1,5 Millionen Euro gewesen. Somit stünde noch Geld für ein Gerätehaus zur Verfügung, bis die Mittel ausgeschöpft seien. Demgegenüber stehen elf weitere Gerätehäuser, die saniert beziehungsweise neu gebaut werden müssen. Schwierig sei es, dafür passende Grundstücke zu finden. Was die Ausstattung angehe, wollen die Branddirektion und der Kreisfeuerwehrverband ein Zukunfts-Konzept für die Freiwilligen Feuerwehren erarbeiten. Des Weiteren soll bei einem Termin mit dem Innenministerium die Möglichkeit für Landes-Zuwendungen für Fahrzeuge geklärt werden. Es fehlte nicht an Lobesworten aus der Politik für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr. Die Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner (Grüne) sprach vom großartigen Dienst an der Allgemeinheit: „Ich habe großen Respekt vor den Aufgaben. Ich verneige mich vor Ihnen.“

Lob und Ehre kam den langjährigen Mitgliedern zuteil, die beim Kreisverbandstag in Eckenheim ausgezeichnet wurden. So erhielt etwa Markus Heuser für seine Leistungen das Feuerwehr-Ehrenkreuz in silber. Bei den anstehenden Wahlen wurden Patrick Söder als stellvertretender Stadtbrandinspektor, Markus Heuser als Pressesprecher und Sven Bodemann als Fachbereichsleiter Ausbildung einstimmig bestätigt.