Die jüngste Maintaler Kinderfeuerwehr in Wachenbuchen hat starken Zulauf 70 Prozent Spaß, 30 Prozent Technik

Die Kinderfeuerwehr Wachenbuchen mit dem Betreuern Janina und Norman Gehlhar. Bild: thomas seifert

Maintal – Vor einem, Jahr wurde die Kinderfeuerwehr Wachenbuchen gegründet. Und seither treffen sich vierzehntägig bis zu zehn Mädchen und Jungen ab sechs Jahren im Gerätehaus. Von Beginn an wurde das neue Angebot im Stadtteil „sehr gut angenommen“, berichtet die Initiatorin Janina Gehlhar.

Während es in den anderen Stadtteilen schon länger Kinderfeuerwehren gibt, fehlte bislang in Wachenbuchen eine Gruppe für jüngere Kinder. „Ich habe dann aus purem Egoismus, um meine beiden Jungs nicht immer nach Hochstadt fahren zu müssen, die Initiative für eine solche Truppe ergriffen“, gestand Janina Gehlhar schmunzelnd ein. Unterstützt wird sie bei der Ausbildung der Kinder von ihrem Mann Norman, Feuerwehrmann bei der Berufsfeuerwehr in Offenbach und aktiver Feuerwehrmann in Wachenbuchen, sowie von Nina Kaufhold, die ebenfalls der Wachenbucher Wehr angehört.

„Die Kinderfeuerwehr war von Anfang an ein großer Erfolg. Die Sollstärke war schnell erreicht“, stellt Gehlhar stolz fest. „Bei der Ausbildung der Mädchen und Jungen bringe ich meine pädagogischen Kenntnisse ein. Nina und Norman übernehmen den feuerwehrtechnischen Part“, beschreibt Janina Gehlhar die optimale Aufgabenverteilung. Denn der „Stundenplan“ der Kinderfeuerwehr sieht rund 70 Prozent Spiel und Spaß sowie 30 Prozent Technikausbildung vor.

Mitmachen können Kinder ab sechs Jahren, mit Erreichen des zehnten Geburtstags wechseln sie dann in die Jugendfeuerwehr. Bis dahin simulieren die drei Betreuer aber schon sehr realitätsnah den Alltag der Brandschützer. Nach den Sommerferien bastelten die Kinder „Atemschutzausrüstungen“, die sehr realitätsecht aussieht.

Nun muss diese Ausrüstung zum Einsatz kommen, und dafür haben Janina und Norman Gehlhar die beiden Einsatzfahrzeuge aus der Halle gefahren, um im Feuerwehrgerätehaus Platz für eine „Atemschutzstrecke“ zu machen. Die wird ganz einfach aus Leitern, Krabbeltunnel, Pylonen und „Feuerwehrski“ aufgebaut. Wie bei einem richtigen Einsatz müssen zwei Kinder zusammen mit vollem „Atemschutz“ die Strecke meistern.

„Wir müssen uns immer wieder etwas Neues ausdenken, damit in den vier Jahren, in denen die Kinder bei uns sind, keine Wiederholungen vorkommen. Zum Programm gehörten zum Beispiel ein für Kinder angepasster Erste-Hilfe-Kurs, ein Waldspaziergang mit der Erklärung der Rettungspunkte, Mitfahrten in einem Feuerwehrauto, Feuerlöschen mit der Kübelspritze, ein Besuch der großen Drehleiter vor Ort, Fahrzeugkunde und -ausrüstung und die Anleitung, wie man Feuerwehrknoten knüpft. Außerdem wird viel Zeit für Spaß, Basteln, Spiele und Ausflüge verwendet. Zweimal im Jahr treffen sich alle Kinderfeuerwehren der Stadt, um Weihnachten und ein Sommerfest zu feiern.

Die Betreuer um Janina Gehlhar legen ein großes Augenmerk auf Gemeinschaft, Zusammenhalt und Kameradschaft. Auch für andere, die Hilfe benötigen, da zu sein, wird großgeschrieben bei der Kinderfeuerwehr. So wurde unlängst ein Junge mit einer Urkunde belohnt, weil er einem alten Mann, der gestürzt war, aufgeholfen hat.

Nach der „Atemschutzübung“ bekommt Alexander eine Urkunde, der einer älteren Dame zu Hilfe gekommen war, die sich in einem Gebüsch verfangen hatte. „Diese Auszeichnungen machen die Kinder unheimlich stolz und sind natürlich auch Ansporn für andere, es ihnen gleichzutun“, weiß Janina Gehlhar.
 tse