Stadt informiert über das Schwammstadt-Prinzip Maßnahmen zur Klimaanpassung

Aufmerksam lauschten die Zuhörer den Ausführungen der Experten zum Thema Schwammstadt-Prinzip.

Maintal – Das Schwammstadt-Prinzip stand im Zentrum eines Aktionstags im Rahmen des „Großen Frankfurter Bogen“-Sommers 2022.

Der Name ist Programm. Schwammstädte greifen die Eigenschaft ihres Namensgebers auf, Wasser aufzusaugen und zu speichern. Die Stadt Maintal ist bereits auf einem guten Weg, Schwammstadt zu werden: So wurden in den vergangenen Jahren bereits Aspekte des Schwammprinzips umgesetzt, damit Regenwasser auf dem Grundstück gespeichert wird und dort versickert. Deshalb ist bei Neubauten der Einbau einer Retentionszisterne verpflichtend. Für Bestandsgebäude gibt es ein städtisches Förderprogramm für Regenwasserauffangbehältnisse.

Bereits seit Ende der 90er Jahre werden Maintaler Neubaugebiete im Trennsystem erschlossen, das heißt, Regenwasser und Schmutzwasser werden in getrennten Kanälen abgeführt. Das Regenwasser wird dann ortsnah in das nächstgelegene natürliche Gewässer oder in den Wald abgeleitet, damit es wieder dem Wasser- und Naturkreislauf zugeführt wird. Im Neubaugebiet „Plättenweide’“ in Bischofsheim wird erstmals in Maintal das dort anfallende Regenwasser vollständig vor Ort versickert.

Auch über die Regelung der Abwassergebühr schafft die Stadt finanzielle Anreize, um Flächen zu entsiegeln und Regenwasser zu nutzen. Je weniger Fläche eines Grundstücks versiegelt ist und je mehr Regenwasser auf dem Grundstück aufgefangen oder zur Versickerung gebracht wird, desto weniger Niederschlagswassergebühr muss der Grundstückseigentümer zahlen.

Die verschiedenen Maßnahmen standen im Mittelpunkt des Aktionstags. Dabei erläuterte Daniel Schächtele, Geschäftsführer der Maintal Immobilien Gesellschaft (MIG), die verschiedenen Möglichkeiten, um Regenwasser aufzufangen, zu speichern und zu versickern. Iris Sparwasser vom Landschaftspflegeverband Main-Kinzig ergänzte den Vortrag durch Anregungen für die naturnahe Gestaltung von Gärten, die ebenfalls die Versickerung von Regenwasser vor Ort unterstützt und sich positiv auf das Stadtklima auswirkt. Zudem sind naturnahe Gärten ein Beitrag zur Artenvielfalt und attraktives Gestaltungselement.

Um Regenwasser aufzufangen, zu speichern und versickern zu lassen, sind verschiedene Optionen denkbar, etwa ein Retentionsdach, eine Retentionszisterne, Mulden, Gräben, unterirdische Stauräume oder ein naturnaher Garten.

Denkbar einfach ist es auch, Flachdächer wie Garagen zu begrünen. Dies dient gleichzeitig dem Artenschutz. Zugleich regulieren begrünte Dächer (oder Fassaden) durch die Verdunstung das Klima.

Die Speicherung von Wasser schont insbesondere während Trockenperioden die Grund- und Trinkwasserreserven. Gleichzeitig wird im Fall von Starkregenereignissen verhindert, dass die Wassermassen in den Kanal gelangen, was Überflutungen zur Folge haben kann. Nicht zuletzt trägt eine Schwammstadt zu einem besseren Stadtklima bei, denn begrünte Dächer und naturnahe Gärten erzeugen Verdunstungskühle.

Weitere Infos gibt es auf der Webseite maintal.de unter Stadtentwicklung Wasserwirtschaft sowie unter Umwelt zur Verfügung. Bei Fragen ist Yvonne Dannhausen z 06181 400-265 oder per E-Mail an umwelt[at]maintal[dot]de erreichbar.  
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