Bei Aktionswoche der „Käthe“ haben Schüler viel Spaß bei Tauchlehrgang Nicht alltäglicher Unterricht

Gruppenbild mit einem Teil der teilnehmenden Schüler sowie Lehrer Jens Nimbler (Mitte, mit Vollbart) und den beiden weiteren Tauchlehrern Werner Diesendorf und Ulrich Bachmann. Bild: Claudia Raab

Langenselbold – „Ich möchte meinen Schülern die Erfahrung der Schwerelosigkeit ermöglichen“, erklärte Jens Nimbler den Hintergrund für den Tauchlehrgang, der im Rahmen der Aktionswoche der Käthe-Kollwitz-Schule im Freibad den Nachwuchs begeisterte.

Nimbler unterrichtet nicht nur Sport an der „Käthe“, sondern ist auch Tauchlehrer und Ausbilder für Tauchlehrer beim Hessischen Tauchsportverband (HTSV) und im Verein Deutscher Sporttaucher (VDST).

Insgesamt 19 Schüler der Klassen fünf bis acht wollten das Gefühl der Schwerelosigkeit unter Wasser erleben. Für sie stand vor der Praxis, die am Mittwoch begann, zunächst an zwei Tagen der umfangreiche Theorieunterricht auf dem Stundenplan.

„Der Tauchvorgang wurde in der Theorie erklärt. Da ging es um physikalische Gesetze wie die Verdrängung von Wasser, ebenso um Medizinisches, das Herz-Kreislaufsystem sowie Schwerelosigkeit und Atmung. Auch Technisches – wie die Handhabung der Sauerstoffflasche – wurde erläutert“, informierte Jens Nimbler über den Inhalt des Theorieunterrichts. Ab Mittwoch begann dann endlich der von den Schülern ersehnte Praxisunterricht. Unterstützt wurde Jens Nimbler von Werner Diesendorf und Ulrich Bachmann vom VDST, sodass immer drei Schüler gleichzeitig im Selbolder Freibad tauchen konnten.

„Laut den Regularien des VDST muss beim Tauchvor-gang jedem Kind ein eigener Tauchlehrer zur Verfügung stehen, das Verhältnis also 1:1 sein“, erläuterte Nimbler. Außerdem dürfe jeder Schüler nur einmal pro Tag für maximal 20 Minuten tauchen. Für das Tauchen in natürlichen Gewässern müsse zusätzlich noch eine schriftliche Einverständniserklärung der Eltern sowie ein ärztliches Attest vorgelegt werden, beantworte Nimbler die Frage, warum nicht der Kinzigsee für einen Tauchgang ausgewählt worden ist. Am Beckenrand führten Sportlehrerin Anna Dönges sowie Heiner Merget und Sören Rüdiger, die Teilhabeassistenten für Schüler mit Handicap, Aufsicht.

Auch wenn sich ein paar Schüler erst beim zweiten Anlauf unter Wasser wagten, war es doch für alle eine ganz tolle Erfahrung. „Nach dem Auftauchen hatten sie alle ein Strahlen im Gesicht“, wusste Dönges zu berichten. „Es war sehr interessant. Ein spannendes Erlebnis. Man kann nicht durch die Nase atmen, denn sonst kommt Wasser rein und für das Schwimmen mit den Flossen braucht man mehr Kraft“, be-richtete der 13-jährige Mel-vin Hatko aus der siebten Klasse.

„Das Gefühl unter Wasser ist einfach wunderbar. Ich kann das gar nicht mit Worten ausdrücken. Ich bin ge-schwebt und habe niemanden reden gehört“, erzählte sein Cousin Danny Hatko aus der sechsten Jahrgangsstufe. Beide Jungen möchten auf jeden Fall in einem Tauchsportclub weitermachen.

Damit es während der kurzen Zeitspanne unter Wasser auch niemanden langweilig wurde, hatte Nimbler auf dem Boden des Schwimmbeckens ein Unterwasser-Jengaspiel deponiert, bei dem die Steine während des Tauchvorgangs übereinandergelegt werden mussten.

Medial begleitet wurden die Taucher von einem Fotografie-Workshop, der ebenfalls im Rahmen der Aktionswoche angeboten wurde.

Von Claudia Raab