Kunstobjekt bis 27. Mai in Hammersbach „Glasarche“ an der Hirzbacher Kapelle

Nach gut zwei Stunden liegt die „Glasarche“ sicher geborgen auf der Wiese: Wilhelm Dietzel, Armin Deckenbach und Hartmut Schneider freuen sich mit Projektleiter Rainer Helms und Lkw-Fahrer Frank Thomas (von links). Bild: ingbert zacharias

Hammersbach – „Gib fein Acht auf deine Fracht!“ Das wird sich der Fahrer des Schwerlasters gedacht haben, der am frühen Donnerstag seine wertvolle Ladung von Magdeburg bis nach Hammersbach gebracht hat. Die „Glasarche 3“, ein deutschlandweit bekanntes Kunstobjekt, steht nun in Hirzbach auf einer Wiese, direkt gegenüber dem Schafhof Kapellenhof, neben dem Naturkindergarten „Die Weidenschafe“.

Das absolut sehenswerte Kunstobjekt zeigt ein aus vielen hundert einzelnen Glastafeln gefertigtes Boot, das in einer riesigen, aus Holz gefertigten Hand liegt. „Dieses wunderschöne Ensemble ist mir beim Lesen einer Kirchenzeitung sofort ins Auge gefallen“, sagt Wilhelm Dietzel vom Förderverein Hirzbacher Kapelle. Damals war die „Glasarche“, die seit vielen Jahren als Reiseausstellung durch Deutschland und angrenzende Länder unterwegs ist, auf der Kunstausstellung Documenta in Kassel zu sehen.

Nach einer ersten Besichtigung in der nordhessischen Metropole und dem Okay des Kirchenvorstandes setzte sich Dietzel mit Projektleiter Rainer Helms vom Landschaftspflegeverband Zeitz/Sachsen-Anhalt in Verbindung und konnte nach vielen Telefonaten die „Glasarche“ für ihre 50. Ausstellung nach Hammersbach holen.

„Wir wollten eigentlich schon im vergangenen Jahr den Zuschlag bekommen, aber da wurden wir vom Vatikan als Konkurrent wortwörtlich ausgebootet“, erzählt Dietzel und fügt schmunzelt hinzu, dass die Ausstellung im Kirchenstaat dann doch nicht zustande kam. Somit war der Weg frei für die aktuelle Platzierung der „Glasarche“, direkt neben der historischen Hohen Straße, die nur wenige Meter vom Kunstobjekt verläuft und insbesondere an Wochenenden von vielen Radfahrern und Wanderern frequentiert wird.

Im Gegensatz zu den bisherigen Ausstellungsorten wie etwa Wien, Dresden, Katowice oder Magdeburg sind die Hirzbacher Höfe zwar recht überschaubar, jedoch sei man stolz darauf, mit der 50. Aufstellung auch ein rundes Jubiläum feiern zu können, so Dietzel.

Gut zwei Stunden dauerte es, bis zunächst per Kran das dreieinhalb Meter lange Glasboot und dann die riesige Holzhand vom Transporter auf der Wiese platziert waren. Bei der Montage kam es auf zentimetergenaue Arbeit an, um die Metallspanten, in denen der Glaskörper liegt, genau in die hölzerne Auslage einzupassen. „Das ist aber mittlerweile Routine“, meinte Frank Thomas, der seit 2007 als Fahrer des Schwertransportes alle Ausstellungen mitgemacht hat und das Kunstobjekt im Zusammenspiel mit Rainer Helms gekonnt auf die Grünfläche setzt.

Bis zur offiziellen Einweihung der „Glasarche 3“ am 16. März wird sich rund um das Objekt noch einiges tun, erklärt Dietzel. Für die Herrichtung und Pflege der Ausstellungsfläche hat Betriebsleiter Pascal Küthe vom angrenzenden Hofgut Kapellenhof seine Unterstützung zugesagt. Zudem sind von Seiten der Organisatoren noch Hinweis- und Werbemaßnahmen in der Überlegung.

Doch das Wichtigste ist bereits geschehen: Die große „Glasarche“ ruht auf der Wiese in der hölzernen Hand. Ob die Hand nun das Boot sicher aufnimmt oder es in die Welt hinausschickt, liegt im Auge jedes Betrachters, der sich das Kunstobjekt anschaut.

Die Glasarche am Standort gegenüber dem Schafhof des Hofguts Kapellenhof in Hirzbach soll bis zum 27. Mai in Hammersbach bleiben.

Weitere Infos im Internet unter  glasarche-3.de/standorte/hammersbach-hessen/.
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