Trotz zeitlicher Verzögerung ist Greuel vom Gesundheitszentrum überzeugt Keine Zweifel an Baubeginn

Als das Bauschild für das Gesundheitszentrum im Juli aufgestellt wurde, ging Projektleiter Manuel Neher (links) noch davon aus, dass der Gebäudekomplex Ende 2024 fertiggestellt sein könnte. archiv Bild: lars-erik Gerth

Langenselbold – Das Ärzte- und Gesundheitszentrum ist weiterhin das beherrschende Thema in der Gründaustadt. Nachdem der Investor Schoofs Immobilien aus Neu-Isenburg Mitte September noch in einer Pressemitteilung den Start des Rohbaus für das vierte Quartal 2023 ankündigte, ist nun klar, dass es erst im neuen Jahr losgehen wird.

Manuel Neher, der Projektleiter der Firma Schoofs, hatte in einer Bürgerversammlung eingeräumt, dass sich das „Finanzierungsumfeld eingetrübt“ habe. Im Klartext bedeutet das vor allem, dass der Investor bisher noch nicht alle Flächen vermieten konnte. Rechnet man die Senioren-Tagespflege Kremer schon dazu, mit der die Schoofs Immobilien GmbH noch den Vertrag abschließen muss, wären immerhin 85 Prozent der rund 6100 Quadratmeter vermietet.

Die durchaus vorhandene Skepsis in der Bevölkerung bezüglich der Realisierung des Projekts ist durch die Bürgerversammlung keineswegs ausgeräumt, wie man insbesondere in den sozialen Medien nachlesen kann. Aber auch der wiedergewählte CDU-Vorsitzende Florian Gibbe nahm das Thema bei der Mitgliederversammlung seiner Partei auf. Er sprach davon, dass das „für die Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger wichtigste städtebauliche Projekt wackelt“.

Dem widersprach Bürgermeister Timo Greuel (SPD) im Gespräch mit unserer Zeitung. „Keine Frage, die Wirtschaftlichkeit ist auch für die Schoofs Immobilien GmbH natürlich ein ganz zentrales Thema. Entsprechend werden noch weitere Mieter gesucht. Aber aktuell gibt es für mich keinen Grund, daran zu zweifeln, dass der Baubeginn im ersten Quartal 2024 erfolgen kann. Ich gehe dann davon aus, dass das Ärzte- und Gesundheitszentrum im Mai, Juni 2025 fertiggestellt sein wird“, trat das Selbolder Stadtoberhaupt den Skeptikern entgegen.

Wie bereits bei der Bürgerversammlung in der Vorwoche zeigte sich Timo Greuel verwundert über die Gerüchte, wonach der Investor vor einer Insolvenz stehen soll. „Mir ist völlig schleierhaft, woher diese Gerüchte kommen. Sie entbehren jeder Grundlage“, betonte der Bürgermeister der Gründaustadt nochmals mit Nachdruck.

Tatsächlich ist es erst wenige Wochen her, dass im benachbarten Rodenbach im Neubaugebiet „Südlich der Adolf-Reichwein-Straße“ die neue Tegut-Filiale in einem Gebäudekomplex eröffnet werden konnte, der von Schoofs Immobilien errichtet wurde.

Wohnungen wird es im Langenselbolder Ärzte- und Gesundheitszentrum nicht geben. Mietverträge konnten bisher hingegen mit einem medizinischen Versorgungszentrum, einer Apotheke, einem Sanitätshaus und einem Gesundheitsstudio abgeschlossen werden. Daneben wird es Praxen für Physiotherapie, Neurologie und Podologie geben. Für die Nahversorgung konnte Tegut als Ankermieter gewonnen werden, mit dem Schoofs gerade gute Erfahrungen in Rodenbach gemacht hat.

Auf dem Areal an der Ravolzhäuser Straße unweit des Feuerwehrkreisels sind für die Kunden auch rund 270 kostenfreie Parkplätze vorgesehen. Die Gesamtinvestition für das Selbolder Großprojekt beläuft sich auf rund 26 Millionen Euro.
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