Rodgauer unterstützen Menschen in Not mit zahlreichen Aktionen Grenzenlose Hilfsbereitschaft

Beim Garagenflohmarkt: Steffi Kupczak-Heberer. Foto: p

Rodgau – Mit vielen Hilfsaktionen unterstützen Bürger, Vereine und Unternehmen aus Rodgau die Leidtragenden des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Die Bandbreite reicht vom Garagenflohmarkt über Hilfsgütertransporte bis zum Aufbau einer Zeltstadt.

Wie groß die Hilfsbereitschaft ist, hat Steffi Kupczak-Heberer bei ihrem Hof- und Garagenflohmarkt in Jügesheim erlebt. Nach siebeneinhalb Stundelagen 525 Euro für die Aktion „Deutschland hilft“ in der Kasse. Sie berichtet von guten Begegnungen: „Die Rodgauer Käufer waren durchweg positiv und haben großzügig aufgerundet. Einige haben auch nur für die gute Sache gespendet.“

Spendenfreudig zeigten sich auch die Sängerinnen und Sänger der Polyhymnia-Chöre in Nieder-Roden. Bei den Chorproben kamen innerhalb von zwei Tagen rund 1300 Euro zusammen. Sänger Felix Jähnichen überreichte das Geld an eine Mitarbeiterin der RP-Technik GmbH in Jügesheim. Von dort gehen Hilfstransporte nach Rumänien und Polen, jeweils in die Nähe der Grenze zur Ukraine.

„Der Hof ist voll“, berichtet Martina Heß, die Marketing-Leiterin des Unternehmens. Und täglich kommen neue Sachspenden dazu. Die Sammelstelle ist montags bis freitags von 7 bis 15 Uhr geöffnet. Besonders gefragt sind haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel. Kleidung wird nicht mehr gebraucht. Neben Mitarbeitern der RP-Gruppe helfen auch Ehrenamtliche beim Sortieren der Waren. In dieser Woche waren erstmals auch einige Ukraine-Flüchtlinge dabei, um Hilfsgüter für ihre Landsleute zu verpacken.

Bisher sind vier 40-Tonner von Jügesheim auf die Reise gegangen, wie Martina Heß berichtet. An Bord: fast 400 Paletten mit Hilfsgütern.

Auch der umtriebige Unternehmer Tobias Schott aus Dudenhofen (Eventwerk, Omega Mounting) engagiert sich für Kriegsflüchtlinge. Nach zahlreichen Hilfseinsätzen im Ahrtal hält er sich seit einigen Tagen in Moldawien auf. Drei Vereine aus dem Ahrtal haben ein Erstaufnahme-Lager aufgebaut und bilden örtliche Helfer aus. „Die Idee war, mit überschüssigem Material von der Ahr die Ukraine zu unterstützen“, berichtet Schott: „Wir haben uns für die Republik Moldau entschieden, weil es die ärmste Region ist.“ Das kleine Land erwartet bis zu 250 000 Neuankömmlinge, das entspricht einem Zehntel der Bevölkerung. Nach Absprache mit den Behörden organisierten die Helfer Material im Wert von etwa 300 000 Euro und bauten 50 Zelte für insgesamt 500 Personen auf.

VON EKKEHARD WOLF

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