Großvereine wollen bei Nachhaltigkeit Vorreiter sein

Etwa 50 Verantwortliche aus 30 hessischen Großvereinen tagten auf SKG-Einladung in Weiskirchen und tauschten sich über Fusionen, Verschmelzungen, energetische Erneuerungen und Gesundheitssport aus. Bild: privat

Weiskirchen – Die SKG Rodgau ist mit mehr als 4 200 Mitgliedern der größte Verein im Kreis. Daher war sie Gastgeberin der Jahrestagung der hessischen Großvereine, die ganz anderen Herausforderungen gegenüberstehen als Vereine mit nur einigen Hundert Mitgliedern. Aber sie haben natürlich auch ein viel größeres Potenzial. Zu der Tagung hatte der Landessportbund in die Vereinsgaststätte „Tresor“ in der SKG-Sporthalle eingeladen. Rund 30 Vereine schickten etwas mehr als 50 Vertreter nach Weiskirchen. Unter Vorsitz des Vizepräsidenten des Landessportbundes, Ralf-Rainer Klatt, wurden Themen, wie Vereinsfusionen, Bewegungsförderungen, Beschäftigungsverhältnisse und Steuern sowie der Umgang der Vereine mit den Nachhaltigkeitszielen besprochen. Klatt und Sportkreisvorsitzender Jörg Wagner beglückwünschte den größten Verein im Sportkreis zum silbernen „Stern des Sports“ auf Hessenebene, den die SKG wenige Tage zuvor gewonnen hatte. Den hat sie für ihr Projekt „Aus 5 mach 1“ erhalten. Die Verschmelzung von TGM, SV, und TGS Jügesheim mit der Sportvereinigung und der Teutonia Weiskirchen zur SKG gilt landesweit als beispielhaft. Die SKG-Vorstände Manfred Ballüer und Lothar Mark berichteten über die gelungene Verschmelzung und machten bereits bei der Vorstellung der Ziele deutlich, dass sie fest gewillt sind, das begonnene Programm des Vereins zur Dekarbonisierung, also den Verzicht auf Energie aus Gas und Kohle, fortzusetzen und nannten als Beispiel das Maingau-Energie-Stadion. Dort hat die SKG bereits alle Flutlichter an den sechs Fußballfeldern und alle Lampen, innen und außen, auf LED umgestellt. In diesem Jahr beginnen die Arbeiten an einer Photovoltaikanlage, die ausreichend Energie spenden soll, um damit die Stromversorgung auch nach der anschließenden Umrüstung auf eine Wärmepumpe zu gewährleisten. Ebenso soll auch die Sporthalle in Weiskirchen in das Programm einbezogen werden.

Großes Interesse fand auch die Beitragsstruktur, bei der die gesamte Familie für 35 Euro im Monat aus mehr als 50 Angeboten auswählen kann. Für zwei Euro mehr dürfen alle Familienmitglieder zusätzlich das „Kraftwerk“ (das Sportstudio in Weiskirchen) nutzen und alle weiteren Vereinsangebote. Da die Angebote ohne Zuzahlung oder Spartenbeiträge genutzt werden können, ist das Angebot in der Summe konkurrenzlos und sorgt für einen stetigen Mitgliederzuwachs, sagte Lothar Mark. Aufmerksam haben die Vertreter der hessischen Großvereine die Mitgliederentwicklung im Rodgau verfolgt. Die SKG hatte zuletzt mehr als 4 200 Mitglieder, von denen 45 Prozent Frauen sind. Für eine Stadt wie Rodgau besonders erfreulich sei der hohe Anteil von rund 2 000 Kindern und Jugendlichen, die jede Woche auf den Plätzen und in den Hallen der SKG trainieren. lö