Heike Heidelberger übernimmt die Leitung des Hauses am Wasserturm Wechsel an der Hospiz-Spitze

Heike Heidelberger ist jetzt Chefin im Hospiz am Jügesheimer Wasserturm. Foto: pelka

Rodgau – Der Jahreswechsel brachte dem Hospiz am Jügesheimer Wasserturm auch eine personelle Veränderung. Heike Heidelberger löst Christina Dölle als Hospiz- und Pflegedienstleiterin ab.

Heike Heidelberger lebt in Frankfurt. Ihr neuer Arbeitsplatz ist ihr nicht vollkommen fremd. Denn die 39-Jährige hat die Entwicklung des im Februar 2020 eröffneten Hospizes nicht nur aus der Distanz in den Medien verfolgt, sondern nutzte auch den damaligen Tag der offenen Tür als Gast zur persönlichen Information. Zu dieser Zeit leitete sie das Hospiz Schwester Paterna in Viernheim. Auch Rodgau kennt sie schon ein bisschen. Bei Besuchen bei einer Freundin lernte sie den Badesee kennen.

Heike Heidelberger ist ausgebildete Krankenschwester. In diesem Beruf arbeitete sie zuletzt am Klinikum Offenbach (heute Sana). Schon bald spürte sie, „dass mir in diesem Job etwas Grundlegendes fehlt“. Die gebürtige Bad Homburgerin vermisste auf Station eine Betreuung der Patienten, die über die medizinische Versorgung hinaus geht. „Welche Bedürfnisse hat der Mensch außerdem? Den Menschen in den Fokus zu rücken – das war mir schon immer wichtig.“ Diesem Ziel kam die Hospiz-Chefin zunächst in der ambulanten Palliativbetreuung in der Palliativteam Frankfurt gGmBh näher. Ab 2019 brachte sie ihre Arbeitskraft im Hospiz Schwester Paterna und zuletzt in Mainz ein. Jetzt also Jügesheim. Dort imponiert ihr der breite gesellschaftliche Konsens darüber, dass das Hospiz zum Leben in Rodgau und im Kreis Offenbach gehört. „Hospizarbeit wird hier nicht nur akzeptiert, sondern sie ist tatsächlich hier angekommen. Ein solches Netzwerk gibt es sonst bei keinem Hospiz“, lobt die neue Leiterin die Zusammenarbeit des Betreibers (Mission Leben) mit der Hospizstiftung Rotary Rodgau und die Hilfe von Politik und Bevölkerung. Solche Wertschätzung und solches Engagement seien „einmalig“.

Was schätzt die Pflege-Expertin am Job im einzigen Hospiz im Landkreis noch? „Ich komme in ein junges Haus, es gibt keine festgefahrenen Strukturen, sondern die Aufbauarbeit läuft noch. Daran mitwirken zu können, ist ein Geschenk.“ Überdies sei sie schon in den ersten Tagen „sehr herzlich aufgenommen worden“ und fühle sich „von allen Seiten getragen“. Dazu zählt sie auch die Angehörigen. „Was unsere Gäste und die Angehörigen uns zurückgeben, berührt mich sehr. Da weiß man, warum man diese Arbeit macht.“
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