Stadtkapelle Seligenstadt präsentiert Konzert der Extraklasse „Königsmarsch“ eröffnet Teil zwei

Die Stadtkapelle Seligenstadt mit insgesamt 121 Musikern konzertierte vor einem ausverkauften Riesensaal. Foto: ha

Seligenstadt (red) – Nach intensiver Probenarbeit konzertierte die Stadtkapelle Seligenstadt mit insgesamt 121 Musikern vor einem ausverkauften Riesensaal. Das anspruchsvolle Konzertprogramm versprach dem Publikum im 111-jährigen Bestehen des Vereins puren Hörgenuss.

Zu Konzertbeginn startete das Jugendblasorchester unter der Leitung des neuen Dirigenten Thomas Martin. Durch das Programm führten die Jugendlichen auf gekonnte Weise selbst.

Für den Verein berichtet Sabine Leinfelder im Heimatblatt: Musikalisch eröffnet wurde der Abend durch den „Star Wars Disco March“, bei welchem der niederländische Arrangeur Ton van Grevenbroek das Hauptthema in einen klanglich ungewohnten aber dennoch stilvollen Disco Marsch eingearbeitet hat. Das darauffolgende Stück „Guardians of the Galaxy“ lud die Gäste auf eine emotionale und spannende Fahrt in entfernte Galaxien ein, in welchem insbesondere die imposanten Einsätze des hohen und tiefen Blechs klangvoll überzeugten. Das dritte Stück mit dem Titel „Bruno Mars Greatest Hits“ vereinte als Medley drei Popsongs des Grammy- und Echopreisgewinners Bruno Mars. Mit dem letzten Stück „Pirates of the Caribbean: Dead Man´s Chest“ von Hans Zimmer entführte das Jugendblasorchester das Publikum musikalisch und durch Piratenkostüme überzeugend in die Welt der Piraterie. Bevor die Zugabe „September“ der Band Earth, Wind & Fire erklang, wurde dem Jugendwart Christian Becker sowie dem Dirigenten Thomas Martin für ihre hervorragende Arbeit in besonderer Weise gedankt.

Einen majestätischen Start in den zweiten Teil des Konzerts bot das Große Blasorchester unter der Leitung von Mathias Müller mit dem „Königsmarsch“ von Richard Strauss.

Strauss komponierte diesen militärischen Festmarsch in den Jahren 1906/1907, der Gründungszeit der Stadtkapelle und widmete ihm dem damaligen preußischen König und deutschen Kaiser Wilhelm II.

Die Moderation der zweiten Konzerthälfte hatte kein geringerer als der ehemalige Dirigent Christoph Assmann inne, der mit viel Sachkompetenz durch das weitere Programm führte. Das darauffolgende neunsätzige Werk „Carmen Suite“ von Georges Bizet, in welchem unter anderem die weltbekannte Arie Habanera zu hören war, brillierte vor allem durch die wunderbar leicht vorgetragenen Harfenpassagen sowie die zu einer Einheit verschmelzenden Oboen-, Klarinetten- und Flötenklänge.

Einen fulminanten Auftakt nach der Pause schaffte das Große Blasorchester mit dem kurzweiligen und rhythmisch prägnanten Stück „Where Eagles Dare“ von Ron Goodwin aus dem gleichnamigen Agentenkriegsfilm des Jahres 1968. Das folgende musikalische Hauptwerk „Bonaparte“ mutete jedoch nicht weniger monumental an. Mit diesem vertonte der zeitgenössische Komponist Otto M. Schwarz filmmusikartig die verschiedenen Lebensstationen des französischen Kaisers Napoleon. Das Werk bestach vor allem durch die strahlenden und lyrischen Trompetenpassagen von Gerrit Scheich.

Etwas ruhiger und melancholischer ging es mit dem „Concerto D´Aranjez“ von Joaquín Rodrig weiter.

Das Stück, welches bereits Jazzgrößen wie Miles Davis inspirierte, zog das Publikum durch die berührende und anmutige Klanggestaltung des Soloflügelhornisten Jürgen Rollmann in seinen Bann. Nach „Lassus Trombone“ von Henry Filmore, in welchem wie der zum Teil ironische Titel erahnen lässt, vor allem die Posaunen des Orchesters ihre enorme Klangfülle zum Ausdruck brachten, folgte zum Abschluss des offiziellen Teils das legendäre „Birdland“ von Joe Zawinul mit den Solisten Melanie Stiller sowie Mathias und Jonas Neubauer am Saxophon.

Das Große Blasorchester verabschiedete sich mit zwei weiteren Zugaben von seinem sichtlich begeisterten Publikum. Alles in allem durften die Zuhörer und Zuhörerinnen einen grandiosen Konzertabend erleben, bei welchem die Stadtkapelle Seligenstadt wie erwartet ihr Können bestens unterstrich und darüber hinaus die gemeinsame Liebe zur Sinfonischen Blasmusik hörbar machte.