Winfried Glaser erreicht bei deutschen Seniorenmeisterschaften im Gerätturnen „nur“ den siebten Platz Gebrochener Fußzeh kostet Treppchenplatz

Bei den deutschen Seniorenmeisterschaften im Gerätturnen in Essen erreichte Winfried Glaser aus Heusenstamm zwar den siebten Platz, zufrieden war Glaser mit dieser Platzierung allerdings nicht, reichte es in den vergangenen Jahren doch fast immer für einen Platz auf dem Treppchen. Foto: p

Heusenstamm (red) – Bei den deutschen Seniorenmeisterschaften im Gerätturnen in Essen erreichte Winfried Glaser aus Heusenstamm zwar den siebten Platz, zufrieden war Glaser mit dieser Platzierung allerdings nicht, reichte es in den vergangenen Jahren doch fast immer für einen Platz auf dem Treppchen.

Für diese ein wenig enttäuschende Platzierung gibt es indes einen gewichtigen Grund: Glaser hatte sich Wochen vor dem Wettkmapf im Training einen gebrochenen Fußzeh zugezogen.

Training am Barren, letztes Teil Abgang Rückschwung mit Hockwende – diese geriet ein wenig schief und da passierte es: Ein hartes Touchieren am Holmen und Sturz. Folge: Gebrochener Zeh am rechten Fuß. Bis 1.30 Uhr in der Nacht wurde Glaser nach dem Unfall im Klinikum Offenbach behandelt. Das war’s mit den Deutschen, dachten Glasers Turnkameraden.

Trotz Handicap auch am Boden trainiert

Das Stauen war nicht schlecht, als er bei der nächsten Trainingseinheit wieder in der Halle stand und auch die Bodenübung mit Hechtflugrolle trainierte.

Dennoch deutlich gehandicapt durch Trainingsrückstand und Schmerzen fuhr Glaser zu dem Wettkampf. Bereits am ersten Geräte, dem Reck sollte sich dies bemerkbar machen: Kurz vor dem Abgang ein Stopp, fast ein Absteiger und einige Haltungsfehler kosteten einen Punkt in der Wertung. In diesem dichten Starterfeld fast schon das Aus für einen Platz auf dem Treppchen. Dann Ähnliches am Boden: Das Halteteil, die Standwaage ging völlig daneben. Auch hier nur enttäuschende 8,9 Punkte.

Was tun?! Glaser wagte das Unmögliche. Das Reglement sieht drei Wertungen aus fünf Geräten vor. Ohne Training wagte er den Sprung über das Pferd um damit die schlechten Wertung auszugleichen. Dieser gelang nicht schlecht, brachte dennoch keine Verbesserung in der Wertung. Nach dem Motto: Erst kein Glück, dann kam Pech dazu verlief es am letzten Gerät, dem Barren: Eine sauber durchgeturnte Übung wurde nur mit mäßigen 9,6 Punkten bewertet. Auch eine Nachfrage beim Kampfgericht brachte keine Aufklärung.

Im Ergebnis reichte es dann „nur“ zu einem 7. Platz. Immerhin – mit gebrochen Zeh unter die Top 10 Deutschlands. Eines hatte Glaser gezeigt: Courage, ein großes Kämpferherz und Nichts unversucht lassen, das Mögliche herauszuholen. Einfach vorbildlich. Nächstes Jahr soll es dann wieder besser werden, verletzungsfrei, mit guter Vorbereitung ist Einiges möglich - auch ein Treppchenplatz.