Adolf-Reichwein-Schüler informieren sich über mögliche Berufe Schlau machen über den Traumjob

Haben schon Ziele für die Zukunft: Sofiia Gerasyk (links) und Rania Abu Rub machen sich auf dem „Markt der Möglichkeiten“ über ihre Traumberufe schlau. Bild: sl

Heusenstamm – Wo geht der Weg hin? Diese Frage stellen sich alle Schüler in den letzten Jahren ihrer Schulzeit. Manche von ihnen wissen schon früh, welchen Beruf sie mal ausüben wollen. Andere haben Schwierigkeiten, sich zu entscheiden. Bei den schier unzähligen Ausbildungsberufen verliert man schnell die Übersicht. Und wo hat man überhaupt Chancen, genommen zu werden, welche Voraussetzungen muss man dafür erfüllen? Den Schülern der Adolf-Reichwein-Schule (ARS) bietet der „Markt der Möglichkeiten” die Chance, sich einen Überblick zu verschaffen und diese Fragen zu beantworten.

Bei der Veranstaltung informieren Unternehmen, weiterführende Schulen sowie Handwerksbetriebe die Haupt- und Realschüler an Messeständen über ihre vielfältigen Möglichkeiten. Auch die Bundespolizei und die Bundeswehr sind vertreten sowie drei ortsansässige Betriebe – das Autohaus Zeiger, die Dachdeckerei Schneider und der Händler für asiatische Fahrzeugteile, Herth+Buss. Die 16-jährige Sofiia Gerasyk besucht die zehnte Klasse des Realzweigs. Wenn alles gut läuft, wird sie nächstes Frühjahr ihre Mittlere Reife erlangt haben. Vor wenigen Tagen hat sie ihre Hausarbeit für die Prüfung abgegeben. Sie interessiert sich vor allem für den Tisch der Käthe-Kollwitz-Schule, die unter anderem soziale Berufe ausbildet. „Ich möchte Erzieherin werden und habe auch schon ein zweiwöchiges Schülerpraktikum in einem Kindergarten gemacht”, sagt sie. Das habe ihr so viel Spaß gemacht, dass sie sich danach für diesen Beruf entschied. Nun möchte sie herausfinden, wie der Weg zu ihrem Traumberuf genau aussieht: Wahrscheinlich wird sie erst einmal eine zweijährige Ausbildung zur Sozialassistentin machen müssen, bevor die Erzieherlehre losgehen kann. Ihre Freundin Rania Abu Rub weiß auch schon, wohin ihr Weg führen soll. Nach ihrem Realschulabschluss möchte die 15-Jährige Abitur machen. Und was will sie mal werden: „Journalistin”, erwidert sie, ohne zu zögern. Erste Erfahrungen konnte sie bei der Schülerzeitung sammeln.

Anders als am Stand der Bundespolizei, wo viel Trubel herrscht, scheint das Interesse am Tisch der Firma Schneider bescheiden. Hier und da kommt mal ein einzelner Schüler vorbei und setzt sich zu Dachdeckermeister Nils Willkomm. So wie vielen Handwerksbetrieben fällt es auch der Dachdeckerei schwer, Nachwuchs zu gewinnen: „Für den Ausbildungsbeginn im August hatten wir genau zwei Bewerber. Beide haben sich dann aber für andere Ausbildungen entschieden. Die Firma Herth+Buss bietet Ausbildungsberufe und duale Studiengänge an. Dort können die Schüler der ARS unter anderem eine Lehre zur Fachkraft für Lagerlogistik oder ein duales Studium zum Wirtschaftsinformatiker machen. Auf die Ausbildungsstellen des Mittelständlers aus Heusenstamm bewerben sich jedes Jahr ausreichend junge Menschen, obgleich die Anzahl stetig abnehme, wie Judith Fischer berichtet. Sorgen bereite ihr allerdings die Qualität der Bewerbungen: „Das fängt schon bei den Anschreiben an: Früher waren die ordentlicher, heute sieht man häufiger Tipp- und Rechtschreibfehler oder das Layout ist verrutscht”, berichtet sie. Auch seien die Unterlagen oft unvollständig. Vom „Markt der Möglichkeiten” an der ARS erhofft sie sich gute Gespräche mit interessierten Schülern. Das Unternehmen lege Wert auf Bewerber aus der Region.

Von Steffen Lynch

Kommentare

Berufswunsch

Hallo und guten Tag,

habe des Öfteren gelesen, dass Jungs in erster Linie Fußballer werden wollen, die Mädels Influencer bei TikTok.
Das entspricht teilweise völlig der heutige Wisch & Weg Generation.
Gruß