Schule am Goldberg feiert ihr Leichtathletik-Fest Sportliche Höchstleistungen

In vollem Tempo springen Yassine (links) und Niko über die Hürden. Die Kinder der Schule am Goldberg feiern auf dem Sportplatz am Martinsee ihr Leichtathletik-Fest. Bild: bär

Heusenstamm – Das Ziel fest im Blick stehen Yassine und Niko auf der Aschenbahn am Sportzentrum Martinsee. 100 Meter müssen die beiden hinter sich bringen. Dabei gilt es, rund ein Dutzend Hürden zu überspringen. Kniehoch ragen die Hindernisse vor ihnen in die Luft. Der Wettkampf ist eine von sechs Disziplinen, die die Kinder und Jugendlichen beim Leichtathletik-Fest der Schule am Goldberg absolvieren. Lehrer Matthias Sauer hebt die Arme. Er klatscht in die Hände und die beiden Jungs rennen los.

75 Kinder und Jugendliche haben sich an diesem Tag auf dem Sportgelände am Martinsee eingefunden. Von Grundschülern bis zur Berufsorientierungsstufe ist alles vertreten. Das Besondere: Alle Teilnehmer haben geistige Einschränkungen, besuchen eine inklusive Schule. Neben der Schule am Goldberg sind auch die Fröbelschule aus Offenbach, die Langener Janus-Korczak-Schule sowie die Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule aus Rodgau am Start.

Die Disziplinen haben Lehrkräfte der vier inklusiven Bildungseinrichtungen festgelegt. „Wir orientieren uns an den Bundesjugendspielen, haben aber auch eigene eingebaut“, erläutert Lehrer Sauer. Seit 2014 findet das Leichtathletik-Fest statt. Für die Schüler steht dieses Mal ein 50-, 100- oder 400-Meter-Lauf, Kugelstoßen sowie Weitwurf mit einem Spielzeigfluggerät auf dem Programm. Und natürlich die Hürdenstrecke, bei der Yassine gerade über die Ziellinie sprintet. Beim Wettlauf mit Niko hat er knapp die Nase vorn. 9,74 Sekunden braucht er für die Strecke, Nikos Uhr bleibt bei 10,08 Sekunden stehen. „Mir macht es sehr viel Spaß dabei zu sein, ich mache auch außerhalb der Schule gerne Sport“, sagt Yassine. Auch Niko ist begeistert von dem Leichtathletik-Fest. „Ich mag die Abwechslung“, sagt er. Besonders die Wurf-Disziplin mag er: „Mir gefällt es, mit dem Armen richtig Schwung zu holen.“

Hinter dem Hügel auf einem Sandplatz bringt sich Paul in Position. Für den Schüler steht das Kugelstoßen an. Das vier Kilo schwere Sportgerät legt er lässig an die Schulter. Dann dreht er sein Becken nach hinten und stößt die Kugel mit voller Kraft auf das Aschefeld. „5,35 Meter“, ruft eine Begleitperson. Paul lächelt und tritt aus dem Ring. „Mir gefällt das Fest super, auch wenn das Werfen schwer ist.“ Spaß bereite es ihm, herauszufinden, wie er die Kugel am besten stoßen kann. „Auf das Laufen freue ich mich aber auch.“

Mia-Sophie hat es das Kugelstoßen ebenfalls angetan. Die Goldberg-Schülerin nimmt zum ersten Mal an dem Leichtathletik-Fest teil. Sie ist zufrieden mit der Organisation. „Es gefällt mir sehr gut hier“.

Wie viel Spaß die Kinder an der Veranstaltung haben, weiß auch Josefine Brosch. „Die Kinder sind alle begeistert, sich hier sportlich zu verausgaben“, berichtet die Lehrerin von der Goldberg-Schule.

Für ihren Schüler Ayaan steht die eigene sportliche Leistung allerdings nur an zweiter Stelle. „Ich freue mich am meisten über meine Freunde“, ruft er stolz.

Von Joshua Bär