Was Einsatzkräfte so alles leisten müssen Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr in Rembrücken

Beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr Rembrücken durfte auch der Nachwuchs der Floriansjünger sein Können zeigen und ein richtiges Feuer löschen. Foto: Barnickel

Heusenstamm (aba) – Es brennt! Alarm! Ein alter Holzschuppen steht in Brand! Was in diesem Fall zum Glück nur eine Schauübung für die interessierten Besucher des Tages der offenen Tür bei der Freiwilligen Feuerwehr in Rembrücken ist, könnte aber realistischer nicht sein.

Nachdem kurz zuvor bereits der Nachwuchs in Form von Kinder- und Jugendfeuerwehr gezeigt hatte, wie der Ablauf bei einem Verkehrsunfall aussieht, waren nun die Großen an der Reihe. Vor dem Einsatz sah der Zuschauer die Feuerwehrleute zunächst in allen möglichen alltäglichen Situationen, beispielsweise beim Schlafen.

„Das war uns sehr wichtig“, betonte Tilmann Gramß, ein Mitglied der Einsatzleitung, „weil wir damit zeigen wollten, wie plötzlich so ein Einsatz für uns kommen kann und wir dann immer alles stehen und liegen lassen müssen.“ Doch bevor es in der Übung überhaupt dazu kommen konnte, musste jemand die Feuerwehr alarmieren.

„Scheu ist fehl am Platz"

Eine Freiwillige aus dem Publikum sprach mit der tatsächlichen Leitstelle und meldete den „Brand“ am Rembrücker Waldrand. „Das sollte auch noch einmal zeigen, dass die Menschen sich beim kleinsten Verdacht eines möglichen Feuers auf jeden Fall an die Einsatzstelle wenden sollten“, erklärte Gramß, der schon seit etwa 27 Jahren aktives Mitglied ist. „Scheu ist fehl am Platz.“ Dann passiert das Unfassbare: Es brennt wirklich! Ein plötzlicher Waldbrand in Heusenstamm unterbricht die Übung, die Piepsgeräte sämtlicher Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Heusenstamm gehen an. „Ein ziemlich ironischer Zwischenfall“, lachte Gramß.

Die Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr stellt viele Herausforderungen, denn nicht immer ist es nur ein einfacher Holzschuppen in einem freien Feld mit einer simplen Wasserlöschung. Oft sind es technische oder logistische Probleme, wie zum Beispiel während der schweren Unwetter im Juni. Aber auch mentale Schwierigkeiten für die Floriansjünger kommen hinzu: DieTrauer einer Familie um ihr Haus etwa oder ein schwerer Verkehrsunfall. „Trotzdem machen diese Schwierigkeiten auch den Reiz dieses Hobbys aus“, ist Gramß überzeugt, „denn man betätigt sich nicht nur körperlich, man hilft gleichzeitig der Gemeinschaft.“

Ersatz für Fahrzeuge

Auch auf dem Programm: Die feierliche Übergabe zweier neuer Mannschaftstransportfahrzeuge und eines Anhängers. „Beide Anschaffungen sind mehrfach verwendbar“, bemerkte Stadtbrandinspektor Gregor Fanroth. „Sie ersetzen die beiden 13 und 17 Jahre alten Fahrzeuge, die ihren Dienst inzwischen mehr als erfüllt haben.“ Bürgermeister Halil Öztas ist es, der die Schlüssel übergibt, bevor die beiden Fahrzeuge noch von zwei Pfarrern gesegnet werden. Schließlich nützen sie nicht nur für lebensrettende Einsätze sondern sollen auch die Kinder und Jugendlichen sicher zu der geplanten Freizeit in die englische Partnerstadt Tonbridge bringen.

Das „Oktoberfest im Juli“ ließ den ersten Abend mit Ski laufen, Baumstamm sägen und Maßkrug stemmen noch in typisch bayerischer Manier ausklingen, bevor es am Sonntagmorgen weiter zum Weißwurstfrühstück inklusive Frühshoppen ging. Über den Tag verteilt fanden sich hier noch Spiele für Kinder und Informationen rund um die Freiwillige Feuerwehr sowieso.

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