Diesmal hatte Löll sich eine Überraschung für sein Publikum ausgedacht. „Im 50. Jahr ihres Bestehens wollte ich als Lehrer an der Musikschule deutlich machen, was dort geleistet wird“, erläuterte er. Und so trat während seines Konzerts Marie Margraf auf. Die Achtklässlerin spielte vier selbst komponierte Stücke über die vier Elemente. Es war die Arbeit aus einem Projekt ihrer Schule, für das sie neben der Musik auch Bilder gemalt und Texte geschrieben hatte.
Wolfgang Löll, der so einfühlsam die Tasten anschlägt und das Improvisieren meisterhaft beherrscht, hatte sich die Anfänge der Klaviermusik als Thema für „Piano and more“ ausgewählt. Die Werke einem breiten Publikum eher unbekannter Komponisten brachte er zu Gehör. Eine Sonatine von Friedrich Kuhlau etwa oder ein Rondo aus einer Sonate von Leopold Kozeluch – wundervolle Musik, aber fast vergessen.
In der zweiten Hälfte des Abends spielte er Tänze und Lieder aus verschiedenen Ländern, aber auch die Uraufführung ein eigenen Impromptus, das er jener Dame widmete, die ihm vor 14 Jahren ein Konzert in der Kathedrale Monacos ermöglicht hatet. Ein Stück aus seiner Suite für Grace Kelly fügte er hinzu. Erst nach der zweiten Zugabe ließen ihn die Zuhörer am Ende gehen.