Hans Hoffart gehörte zu den bekanntesten und beliebtesten Bürgern Langens. Seine Orts- und Menschenkenntnis, seine Schlagfertigkeit und seine treffsicheren Pointen machten ihn einmalig. Kaum einer war mit Langen so verbunden wie er, kaum einer hat sich mit der Stadt so beschäftigt. Er war Lokaljournalist, Brunnenwirt beim Ebbelwoifest, Motor in der Vereinswelt und vor allem ein aufmerksamer Beobachter der Entwicklung Langens seit den 30er Jahren. Gut 24 Jahre lang begleitete er als Redakteur der Langener Zeitung das örtliche Geschehen und prägte das Meinungsbild in seiner Heimatstadt mit, in der er am 28. März 1931 im Wiesgässchen geboren wurde.
Mit seiner Fähigkeit, Humor und Witz mit Geist zu paaren, standen ihm alle Türen offen. Er war aufgeschlossen, volkstümlich, gesellig und hilfsbereit. Es dürfte kaum Langener geben, die den Mann mit dem Schalk im Nacken nicht kannten. Hans Hoffart war über Jahrzehnte ein Hansdampf im örtlichen Kultur- und Vereinsleben, das er maßgeblich bereicherte. Schon mit 16 Jahren wurde er Mitglied im Gesangverein Frohsinn, später prägte er als exzellenter Büttenredner und Conférencier den Karneval bei der LKG und war treibende Kraft beim Verkehrs- und Verschönerungsverein. Alle drei Vereine hatten ihn schon vor langer Zeit zum Ehrenvorsitzenden ernannt und auch in manch anderen engagierte er sich an vorderster Stelle.
Hans Hoffart war immer wieder Ideengeber. Regelmäßig hat er sich für die Verschönerung seiner Heimatstadt eingesetzt. Der Europabrunnen vor dem Bahnhof beispielsweise, der Geschirrverleih oder die Aktionen „Langen blüht auf“ und „Langen räumt auf“ gehen auf seine Anregungen zurück.
Über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist Hans Hoffart in der Rolle des Brunnenwirts beim Ebbelwoifest, das er selbst 1974 aus der Taufe gehoben hatte und das in gut zwei Wochen wieder gefeiert wird. Sehr, sehr viele werden ihn dabei vermissen, sehr, sehr viele werden sich daran erinnern, wie Hans Hoffart 36 Jahre lang die Symbolfigur dieses großartigen Festes war. Die „Kapp“, die er dabei trug, legte er 2010 ab. Bis dahin hatte er schätzungsweise 170 Personen, die sich um die Stadt verdient gemacht haben, aber nicht hier geboren wurden, mit Ebbelwoi zu waschechten Langenern „gedaaft“.
Humor- und geistvoll, anständig, offen und fair, ein freundlicher und zuvorkommender Mensch, ein Pfundskerl, auf den Verlass ist – so charakterisiert Bürgermeister Frieder Gebhardt den verstorbenen Ehrenbürger. Und bescheiden war er, denn bei allem, was Hans Hoffart erreicht hat, ist ihm der Erfolg nie zu Kopf gestiegen.
Das Ehrenbürgerrecht, die höchste Auszeichnung der Stadt Langen, erhielt Hans Hoffart fast auf den Tag genau vor sechs Jahren für seine außerordentlichen Verdienste. Zuvor wurde er für seine Leistungen bereits mit dem städtischen Kulturpreis ausgezeichnet, ebenso mit der Ehrenplakette in Silber und in Gold. Außerdem nahm er den Landesehrenbrief und die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland entgegen.