ELSCHBÄCHER KERB Auf der Bürgerhauswiese wird gefeiert, was das Zeug hält Mit der Zeitmaschine den Erzhäusern zuvorkommen

20 Jahre ist es her: Die Kerbborschen aus dem Jahr 2003 während des Umzuges am Samstagmittag auf ihrem Wagen. Bild: -

Egelsbach – Die große Uhr am Kirchplatz zählt langsam runter. Um exakt 00.00 Uhr ertönt großer Jubel unter dem Schein von einem halben Dutzend Leuchtfeuern: Es ist wieder Kerb in Elschbach. Die Heckenwirtschaften sind geöffnet und von den Häusern wehen die Fahnen vergangener Kerbjahrgänge. Seit Samstag herrscht im Egelsbacher Ortskern wieder Rabatz.

Bereits mittags ist eine Menge los, als sämtliche Kerbborschen-Jubiläumsjahrgänge und der Musikzug der SGE durch die Klammernschnitzergemeinde ziehen. Im Gepäck: Der große Kerbbaum, der nach dem Zug auf der Bürgerhauswiese vor dem Festzelt in die Höhe gehievt wird. Der Geruch von Popcorn und gebrannten Mandeln erfüllt die Luft zwischen den Fahrgeschäften und Buden, an den voll besetzten Tischen wird Limoncello oder Lillet getrunken und Nierenspieße oder Bratwurst gegessen. Beim Autoscooter knallen die Fahrzeuge aneinander und Tombolalose sind überall zu finden. Um Punkt 20.23 Uhr zieht der diesjährige Kerbborschen-Jahrgang in das Festzelt ein. Unter lautem Gegröle der traditionellen Kerblieder füllt sich die Bühne mit den 25 jungen Männern und als sie laut „Die Elschbächer Kerb ist da!“ rufen, gibt es auch auf den proppenvollen Bänken kein Halten mehr.

„Die Reise war für uns alle ein lustiges Erlebnis, doch jetzt muss der Kerbvadder her“, sagt Kerbborsch Sebastian Zscherneck. In diesem Jahr ist die Wahl auf Luca Gaydoul gefallen, der für die obligatorische Rede auf eine Leiter steigt und meint: „Die letzten Tage vergingen wie im Flug und jetzt geht es endlich los.“

Plötzlich kommt der große DeLorean, eine Zeitmaschine aus dem Film „Zurück in die Zukunft“, auf die Bühne gerollt, mit dem die Kerbborschen ihren Auftritt starten. Unter dem Motto „Back to the Party – Rettet die Kerb!“ begeben sie sich auf eine wilde Reise durch die vergangenen fünf Jahrzehnte und müssen verhindern, dass ihr Eigenheim von den bösen Erzhäusern in die Luft gesprengt wird. „Die Stimmung im Zelt ist unfassbar. Wir kamen rein und waren regelrecht erschlagen von der Energie“, beschreibt Philipp Kremser.

Beim Weckruf am Sonntag sind alle 25 Kerbborschen in aller Frühe schon wieder auf den Beinen und ziehen mit Musik durch die Straßen. Zur Ruhe kommt die Kerb aber nicht, denn bis Dienstag ging die Party noch weiter, ehe zum Abschluss die Fahnenübergabe an die Kerbborschen-Jahrgang von 2024 wartete.
 zmk

Weitere Artikelbilder